Beilngries
Millionen-Investition in die Mittelschule

Arbeiten auf der Großbaustelle schreiten voran - Fertigstellung für Mai/Juni 2021 geplant

27.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:17 Uhr
Herzlich willkommen auf unserer Baustelle, müsste die Inschrift in der Beilngrieser Mittelschule derzeit eigentlich lauten. Bürgermeister Helmut Schloderer (v. l.), Schulleiter Ewald Schiebel sowie Johannes Biersack und Thomas Seitz von der städtischen Bauverwaltung überzeugten sich vom Baufortschritt. −Foto: F. Rieger

Beilngries - Wer die Geschichte der Beilngrieser Mittelschul-Sanierung detailliert auflisten möchte, wäre damit einige Zeit beschäftigt. Um es ganz prägnant auf einen Nenner zu bringen: Nach der Umsetzung der ersten beiden Bauabschnitte in den Jahren 2009 bis 2011 wurde eine Pause eingelegt, die letzten Endes deutlich länger ausfallen sollte, als ursprünglich gedacht. Seit Herbst 2019 laufen nun aber die noch ausstehenden Arbeiten - und zur ursprünglich nur geplanten Sanierung der noch ausstehenden Gebäudeteile hat sich ein Anbau-Projekt gesellt.

Unsere Zeitung hat die Baustelle gemeinsam mit Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW), Thomas Seitz und Johannes Biersack von der städtischen Bauverwaltung sowie Mittelschulleiter Ewald Schiebel besucht.

Eine positive Nachricht konnte Biersack gleich an den Beginn des Rundgangs stellen: "Wir liegen gut im Zeitplan." Nach dem jahrelang verschobenen Einstieg in die Arbeiten müsse nun während der Bauphase keine weitere Verzögerung befürchtet werden, so der aktuelle Stand. Auch durch die Coronakrise sei die Baustelle nicht ausgebremst werden. Bis die Arbeiter in der Beilngrieser Mittelschule das Feld räumen, wird es aber trotzdem noch einige Zeit dauern. Das Projekt ist umfangreich, die Fertigstellung wird für Mai oder Juni 2021 angepeilt. Dann sei das Schulhaus rundherum auf einem guten Stand, weitere Sanierungsmaßnahmen sollte es dann auf Jahre hinaus nicht geben, so die Einschätzung der Stadt-Verantwortlichen.

Dass sich in den Monaten seit Baubeginn im Oktober vergangenen Jahres bereits einiges getan hat, ist unschwer zu erkennen. Vor allem der Anbau ist gut vorangeschritten. Schiebel konnte bei dem Rundgang bereits das neue, größere Lehrerzimmer durchschreiten, das künftig im Erdgeschoss des Anbaus Platz finden wird. Im Obergeschoss wird ein zusätzliches Klassenzimmer eingerichtet, zudem entstehen in beiden Stockwerken noch Nebenräume. Die Erkenntnis, dass es einen zusätzlichen Platzbedarf an der Schule gibt, war während der Planungsphase für die noch ausstehenden Sanierungsschritte gereift. Im Frühjahr 2019 hatte der Stadtrat schließlich den entsprechenden Grundsatzbeschluss gefasst (wir berichteten). Im Bestand werden zudem die zwei Gebäudeteile saniert, die man bei den ersten Arbeiten vor rund zehn Jahren noch ausgespart hatte. Inbegriffen ist dabei auch die Aula, der man - vergleichbar zur Sanierung des Landkreises in der benachbarten Realschule - mehr Tageslicht spendieren möchte. Dazu werden zwei Kuppel-Öffnungen in der Decke geschaffen, wie Stadtbaumeister Seitz berichtete. Ebenfalls ein Bestandteil der Sanierungsarbeiten sind die Pausenhöfe.

Wie sehr eine solche Maßnahme in den aktuellen Zeiten ins Geld geht, hatte die Stadtratsmitglieder vor einem guten Jahr bereits bei der Vorstellung der Planungen ins Schwitzen gebracht. 5,5 Millionen Euro (Förderung etwa 2,4 Millionen Euro) wurden damals als erwartete Summe für die Gesamtkosten genannt. Insbesondere der Anbau macht sich hier deutlich bemerkbar. Dass dieser aber dringend notwendig sei, hatte niemand angezweifelt. Inzwischen sei der Großteil der Auftragsvergaben erfolgt und man könne feststellen, dass die prognostizierten 5,5 Millionen Euro ausreichen dürften - und eventuell sogar unterschritten werden, wie Seitz bei dem Baustellenbesuch mitteilte.

Eine Herausforderung bedeutet die Baustelle für die Schulgemeinschaft in Sachen Raumkapazitäten. Wie berichtet, wurden im vergangenen Herbst bereits Container aufgestellt, die insbesondere der Verwaltung zur Verfügung stehen. Verschärft wurde die Situation nun aber durch die Coronavirus-Pandemie. Um die Schutzvorgaben umsetzen zu können, braucht man mehr statt weniger Räume im Schulgebäude. Aktuell ist die Problematik noch nicht so groß, da nur ein Teil der Schüler bereits wieder zurückkehren durfte. Der Plan der Bayerischen Staatsregierung sieht jedoch vor, dass auf absehbare Zeit wieder alle Klassen vor Ort beschult werden - den Hygiene- und Schutzbestimmungen entsprechend mit mehr Platzbedarf. Sehr erfreulich sei dabei, dass Räume über der Bühler-Halle sowie der dortige Mensa-Bereich (aktuell aus Coronaschutz-Gründen außer Betrieb) als "Klassenzimmer" genutzt werden können. Zudem laufen Gespräche über weitere Alternativ-Räumlichkeiten. Die Absprache mit Rektor Schiebel funktioniere hervorragend, lobte Schloderer, der als Bürgermeister dem Sachaufwandsträger der Mittelschule - der Stadt Beilngries - vorsteht.

DK