Kleinhohenried
Millionen für das Donaumoos

Verbandsversammlung stimmt geschlossen für neuen Haushalt - Versuch im Baierner Flecken

01.12.2021 | Stand 23.09.2023, 22:04 Uhr
Ein Wasserbüffel im Baierner Flecken: Der Donaumoos-Zweckverband plant dort einen neuen Versuch. −Foto: Janda, DK-Archiv

Kleinhohenried - Der Donaumoos-Zweckverband geht die Entwicklung im Niedermoor mit großen Schritten an. Das zeigt sich besonders deutlich im Haushalt für nächstes Jahr, der 3,683 Millionen Euro umfasst. Dazu kam in der Verbandsversammlung am Dienstag eine klare Willensbekundung, die Öffentlichkeit rund um den Prozess auszubauen.

Große Hoffnungen setzen die Verantwortlichen auf das interministerielle Expertenteam, das sich derzeit im Aufbau befindet. "Hauptakteur soll ein Kommunikator vom Amt für ländliche Entwicklung werden", so Michael Hafner, der Geschäftsführer des Zweckverbands. Grundsätzlich ist der gesamte Kommunikationsprozess, für den der Kreistag bereits vor Wochen in einem Beschluss einen stärkeren Fokus gefordert hat, aber auf drei Säulen aufgebaut. Der Zweckverband selbst soll als Bindeglied zu den politischen Gremien und den regionalen Akteuren dienen. Zu diesen pflegen zudem die geplanten Arbeitskreise in den Gemeinden einen engen Kontakt. Die Umsetzungseinheit, so die offizielle Bezeichnung für die Mitarbeiter der Ministerien und Fachstellen, soll schließlich Infoveranstaltungen ausrichten, Pressearbeit übernehmen und sich auch um ein passendes Online-Angebot kümmern. "Das wäre das, was uns vorschwebt", so Hafner, der aber betonte, dass das alles auch von den Fachleuten und deren Kompetenzen abhängt.

Gerhard Edler, der als Vertreter der Wasserverbände im Gremium sitzt, regte zudem eine regelmäßige Information in den Gemeindeblättern an. Das diese in alle Haushalte kommen, hielt er die Streuung für ideal. "Das läuft gut", sagte er und schlug vor, diese Option zu nutzen. Eine Anregung, die die Verbandsvertreter gerne aufnahmen. "Der Kreativität und den Ideen sind keine Grenzen gesetzt", betonte Landrat Peter von der Grün (FW), der im kommenden Jahr "unglaublich viel" für möglich hält - sofern die Pandemie das erlaubt.

Gleiches gilt freilich für den gesamten Prozess zum Erhalt des Donaumooses, der sich auch im neuen Haushalt zeigt. In den unterschiedlichen Zuweisungen des Freistaat soll auch schon ein erster Teil der von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Sommer versprochenen Millionensummen enthalten sein, ebenso bei den Investitionszuweisungen aus München. Diese sollen in konkrete Projekte, unter anderem zum Grundwassermanagement, fließen und sind mit 1,8 Millionen Euro um rund eine Million höher als im Vorjahr veranschlagt.

Auch deshalb nimmt das Volumen des Etats deutlich zu, nämlich um etwa 1,3 Millionen Euro. Einen erheblichen Anstieg machen auch die Personalkosten mit dreieinhalb zusätzlichen Stellen aus. Zwei weitere wollen Hafner und Co. beantragen. Für die Mitglieder des Zweckverbands, der derzeit noch aus Landkreis, Bezirk, den Gemeinden Karlshuld, Königsmoos, Karlskron sowie Pöttmes und den vier Wasserverbänden besteht, bedeutet das im kommenden Jahr eine Umlage von 200000 Euro - 50000 mehr als heuer. Eine weitere Anhebung ist derzeit aber nicht geplant. Dafür soll die Zahl der Mitglieder steigen. Ehekirchen und Rohrenfels sind bereits dafür, in Weichering zeichnet sich ebenfalls ein Beitritt ab.

Ein neues Projekt plant der Verband im Baierner Flecken, wo sich der Schilfbewuchs zunehmend ausbreitet. Die dort weidenden Tiere kommen mit dem feuchten Untergrund nicht immer gut zurecht. Daher ist geplant, mit einer zweiten Ausleitung aus dem Graben 237 den Wasserstand auf dem westlich angrenzenden Grundstück anzuheben. Die Kosten halten sich laut Jan Rauschenberger vom Zweckverband in Grenzen. "Wir müssen aber sagen: Das ist alles ein Versuch", so Hafner. Immerhin gab es im Rückhalt Baierner Flecken schon einige Ansätze, um das schnell wachsende Schilf im Zaum zu halten. Ob der nächste den ersehnten Erfolg bringt, muss sich zeigen.

DK

Stefan Janda