Pöttmes (SZ) In den 30 Jahren ihres Bestehens hat die Pöttmeser Ortsgruppe des Bund Naturschutz (BN) Impulse für den Umweltschutz in der Region und in ganz Bayern gegeben. Das hoben mehrere Redner, darunter Landrat Klaus Metzger (CSU), bei der Jubiläumsfeier im Rathaus hervor.
Als Bürger danke er der Ortsgruppe für ihr Engagement, so Metzger. Er sprach sich für mehr Naturschutzarbeit an den Schulen aus. Bürgermeister Franz Schindele (Bürgerblock), selbst Gründungsmitglied der BN-Ortsgruppe, sagte, Anlass der Gründung im April 1984 sei die laufende Flurbereinigung in Pöttmes und im Donaumoos gewesen. Die Ortsgruppe habe für den Erhalt des Moorkörpers und der Feuchtwiesen gekämpft. Das Thema sei noch heute aktuell.
Die Ortsgruppe habe die Biotop- und Landschaftspflege im ganzen Landkreis organisiert und sei damit zum Vorläufer des Landschaftspflegeverbands geworden, fuhr Schindele fort. Sie habe zwei Mülldeponien auf Gemeindegebiet verhindert und damit eine „Umweltkatastrophe“ für Pöttmes abgewendet. Durch ihren Einsatz für Müllvermeidung und Mülltrennung habe sie das Volksbegehren „Das bessere Müllkonzept“ initiiert, das zur Einrichtung von Wertstoffsammelstellen im Kreis führte. Die jetzt lebende Generation werde von ihren Nachkommen daran gemessen werden, ob es ihr gelungen sei, die natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern, zeigte sich Schindele überzeugt. Deshalb sei er stolz auf die BN-Ortsgruppe. Der stellvertretende Landrat des Kreises Neuburg-Schrobenhausen, Alois Rauscher (CSU), lobte die gute Zusammenarbeit über Kreisgrenzen hinweg. In Anspielung auf das Atomkraftwerk Gundremmingen sagte er, man müsse sich ernsthaft mit neuen Technologien auseinandersetzen, sonst drohten irreversible Fehler. Auch wenn man in der Bauzeit viele Argumente gegen das Kraftwerk vorgebracht habe, habe damals niemand an das Problem des Atommülls gedacht. Glückwünsche überbrachten auch der schwäbische Regionalreferent des BN, Thomas Frey, und BN-Kreisvorsitzender Michael Wettinger an die Pöttmeser Ortsgruppe.
Heidi Büschl steuerte eine Anekdote bei, die verdeutlichte, welch zweifelhaften Ruf der BN offenbar bei vielen Bürgern der Region genießt: Als sie Mitglied geworden war, habe ihr ihr Vorgesetzter gesagt: „Jetzt san’S bei den Grünen. Aber solange Sie nur Kröten über die Straße tragen, geht’s ja.“
In einer Ausstellung über den Bund Naturschutz im Rathaus werden dessen Aktivitäten vorgestellt.
Noch bis August ist die Ausstellung zu sehen. In den nächsten Tagen sollen auf Gemeindegrund 17 Obstbäume gepflanzt werden, die die Pöttmeser Filiale der Gartenbaufirma Christoph zum Jubiläum gestiftet hat.
