Oberhausen
Metallwand statt Gitterkörben als Lärmschutz

Staatliches Bauamt erneuert ab Dezember die Konstruktion an der B16 bei Oberhausen - Kosten: 2,3 Millionen Euro

30.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:14 Uhr
Ausgedient: Die Gabionenwand beim Oberhausener Ortsteil Unterhausen verschwindet ab Dezember. An ihrer Stelle wird eine Konstruktion aus Aluminium-Elementen entstehen. −Foto: Schmitt

Oberhausen - Die Steinkörbe an der B16 bei Oberhausen verschwinden: Ab Dezember plant das Staatliche Bauamt Ingolstadt den Rückbau der in die Jahre gekommenen Konstruktion.

An ihrer Stelle soll bis Sommer eine Lärmschutzwand aus Aluminium-Elementen entstehen. Die Kosten für das Projekt betragen 2,3 Millionen Euro.

Ausschlaggebend für die Maßnahme sind laut Mitteilung der Behörde starke Bewegungen der Steinkörbe durch Setzungen im Untergrund. Diese sind mittlerweile derart stark - im Detail nennt das Bauamt einen zweistelligen Zentimeterbereich -, dass die Verantwortlichen in Ingolstadt nicht bis nach dem Winter warten wollen. Die Arbeiten finden überwiegend mit einer verengten Fahrspur statt. Der Verkehr auf der vielbefahrenen B16 soll in dieser Zeit mit einer Ampelanlage geregelt werden. Eine Vollsperrung ist nicht geplant, wie das Bauamt ausdrücklich betont.

Die Behörde untersucht den betroffenen Bereich bereits länger mit Deformationsvermessungen. Die Bewegungen der sogenannten Gabionenwand, also die mit Steinen gefüllten Stahlkörbe, veranlassen die Fachleute nun zum Handeln. Die Erhaltung der Konstruktion wäre allerdings mit sehr viel technischem Aufwand verbunden und langfristig nicht wirtschaftlich - zumal sich am Problem kaum etwas ändern würde. Daher setzt das Staatliche Bauamt in Zukunft auf eine Aluminiumwand, die sowohl das Erdreich sichert als auch den Lärmschutz gewährleistet. "Sie stellt die ideale Lösung dar", heißt es aus der Behörde. Gleichzeitig ist diese Variante in kurzen Abschnitte ausführbar, so dass keine Vollsperrung der B16 notwendig wird.

Das Konzept sieht vor, die bestehende Gabionenwand rückzubauen und einen Teil der bewehrten Erde bis zum Straßenniveau abzutragen. Eine Rückverankerung sichert den verbleibenden Erdwall. Die neue Lärmschutzwand besteht aus einzelnen Aluminium-Elementen, die deutlich leichter sind als die bisherigen Steinkörbe. Als Gründung kommen Stahlbeton-Rammpfähle zum Einsatz. Die Gründung ist deshalb völlig unabhängig vom anstehenden Erdreich. Die Gestaltung haben Architekten des Staatlichen Bauamtes Ingolstadt übernommen. Die grauen Wandelemente werden mit zwei Farbbändern in Gelb-Orange und Grauweiß abgesetzt. Beide verlaufen über die knapp 400 Meter lange Wandfläche. In einem Teilbereich von etwa 50 Metern der vorhandenen Wallkonstruktion leben Zauneidechsen. Um diese zu schützen, wurden bereits vor Beginn des Sommers in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landrastamt Maßnahmen ergriffen, um die Tiere aus dem Bauwerksbereich zu vergrämen. Der Rückbau der Gabionen wird darüber hinaus naturschutzfachlich begleitet, heißt es. Der Baubeginn ist für Dezember vorgesehen. Die Gesamtmaßnahme soll bis Sommer 2021 abgeschlossen sein. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf rund 2,3 Millionen Euro, Baulastträger ist der Bund.

Die Gabionenwand an der B16 ist in den Jahren 2003 und 2004 errichtet worden. Die Arbeiten fanden damals im Zuge der Errichtung der Oberhausener Ortsumfahrung statt. Die Bauweise war zu dieser Zeit eine Sonderlösung der bauausführenden Firma. Im Laufe der Jahre zeigte sich jedoch, dass die Kombination der schweren Steinkörbe und der bewehrten Erde nicht die bestmögliche Lösung darstellt, teilt das Bauamt mit. Zusätzlich traten weitere Schäden durch das anstehende Wurzelwerk und Mausverbiss in den Schutzmatten auf.

DK