Münchsmünster
Metall- und Fassadenbaubetrieb Fink entgeht der Betriebsstilllegung

Insolvenzverwalter findet Investor für den Betrieb in Münchsmünster - 20 Mitarbeiter behalten ihre Arbeitsplätze

10.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:14 Uhr
fink/Münchsmünster vor Insolvenz gerettet −Foto: Lamprecht, Susanne, Vohburg (Lamprecht, Susanne, Vohburg)

Münchsmünster (DK) Der Metall- und Fassadenbaubetrieb der insolventen Gebr. Fink GmbH & Co.

KG ist gerettet. Kurz vor der drohenden Betriebsstilllegung konnte der vom Amtsgericht Ingolstadt bestellte Insolvenzverwalter Michael Jaffé aus München die Verhandlungen mit einem Investor erfolgreich abschließen. Demnach wird die Max Schierer Metallbau, ehemals B&Z Metallbau GmbH aus Waffenbrunn, die Produktion und das dazugehörige Anlagevermögen übernehmen. Dem Standort in Münchsmünster bleiben rund 20 der ehemals 49 Arbeitsplätze erhalten.

Die Rettung für den Betrieb kam in allerletzter Minute. Nach dem Insolvenzantrag Ende Mai 2017 hatte der Insolvenzverwalter den Betrieb zunächst trotz sehr schwieriger Rahmenbedingungen fortführen können. Seit 2007 fertigte die Firma in Münchsmünster Fassaden, Fenster und Türen aus Aluminium und Stahl für Großbaustellen sowie Wintergärten für Privathaushalte. Eine besondere Kompetenz hatte sie bei Brand- und Rauchschutzelementen, wo sie auch immer wieder als Generalunternehmen bei Großprojekten tätig war. So fanden sich in den Referenzen durchaus klangvolle Namen: Stahl- und Metallbau inklusive Türen für den Stuttgarter Hauptbahnhof, Fensterelemente, Aluminiumfassaden für die Generalsanierung des Landratsamtes Pfaffenhofen, Brand- und Rauchschutztüren sowie die Innentüren für den Neubau des Funktionsgebäudes mit Jugendhaus des FC Ingolstadt, große Teile des Ingolstädter Nordbahnhofes. Zahlreiche Zertifizierungen zeugten von der Fachkompetenz des Betriebes und der Mitarbeiter.

Auch in der Insolvenz liefen Produktion und Montage auf rund 40 Baustellen weiter. Die Mitarbeiter erhielten in dieser Zeit Insolvenzgeld. Parallel wurde ein strukturierter Transaktionsprozess eingeleitet, um Investoren für eine dauerhafte Fortführungslösung zu finden. Dies blieb trotz aller Bemühungen zunächst ohne Erfolg.

Da ein Betrieb im Insolvenzverfahren nur fortgeführt werden kann, wenn keine Verluste erwirtschaftet werden, Anschlussaufträge jedoch auch aufgrund der fehlenden nachhaltigen Fortführungsperspektive schwierig zu beschaffen waren, hätte der Geschäftsbetrieb nach Ausproduktion der letzten verbliebenen Aufträge zum 31. Oktober stillgelegt werden müssen. Entsprechend mussten kurz nach Insolvenzverfahrenseröffnung auch die Arbeitsverträge der Mitarbeiter gekündigt werden.

Ende September jedoch fand der Insolvenzverwalter einen Interessenten für den Betrieb. Nach zahlreichen Verhandlungsrunden gelang es schließlich zum 1. November und damit gerade noch rechtzeitig, die Produktion mit großen Teilen des Anlage- und Umlaufvermögens am Standort Münchsmünster zu verkaufen. "Wir haben die buchstäblich letzte Chance genutzt und auf dem Weg einer sogenannten übertragenden Sanierung das drohende Aus für den Betrieb abwenden können. Dies ist für Mitarbeiter wie Gläubiger eine gute Nachricht", so Jaffé.

Max Schierer Metallbau hat angekündigt, den Standort Münchsmünster erhalten und für die regionale Erweiterung ihres Geschäfts nutzen zu wollen. In dem Zusammenhang erhielten 20 Mitarbeiter Anschlussarbeitsverträge.