Mörlach (HK) Mit dem Mesner-Ehrenzeichen in Gold und einer von Bischof Gregor Maria Hanke unterzeichneten Urkunde ist Karl Brandl aus Mörlach vom Hilpoltsteiner Stadtpfarrer Franz-Josef Gerner ausgezeichnet worden. Seit 50 Jahren verrichtet Brandl den "Dienst im Haus des Herrn" als Mesner der Mörlacher Filialkirche St. Hippolyt.
Mit stehendem Beifall feierten die Gläubigen aus Mörlach, Bischofsholz und Minettenheim den Geehrten sowohl in der Kirche als auch beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus, mit dem sie den Jubilar überraschten. Sie dankten damit "ihrem Mesner" Karl Brandl, aber auch seiner Frau Rita, für den unermüdlichen Einsatz. Geradezu überwältigt und voll der Freude über die Ehre und die große Aufwartung war Karl Brandl, der den Organisatoren ein herzliches "Vergelt's Gott" aussprach.
Sehr gut besucht war der Gottesdienst, den Dagmar Dresen aus Jahrsdorf an der Orgel begleitete. Nicht weniger als neun Ministranten wohnten der Messfeier bei, bei der Stadtpfarrer Gerner auch die langjährigen Messdiener Stefan und Michael Heinloth verabschiedete. In seine Predigt bezog Gerner den wichtigen Dienst am Altar und in der Kirche mit ein. An Karl Brandl gewandt, lobte Stadtpfarrer Gerner auch das große Engagement in vielen Bereichen neben den 50 Jahren Mesnerdienst, ehe er dem Jubilar die Urkunde überreichte und die Ehrennadel ans Revers heftete.
Etwas Besonderes war es, als Karl Brandl im Jahr 1968 als 15-Jähriger und ehemaliger Ministrant das Mesneramt übernahm. Ende 1967 war der damalige Mesner Albert Kobras zu Brandls Vater, dem Kirchenpfleger, gekommen und hatte mitgeteilt, dass er zum 31. Dezember aufhören werde. Daraufhin übernahm Karl Brandl den Mesnerdienst. Inzwischen ist er aber nicht nur Mesner, sondern seit 40 Jahren auch Kirchenpfleger in Mörlach. 18 Jahre lang gehörte Brandl dem Pfarrgemeinderat an. Am 28. Oktober 1978 heiratete Karl Brandl seine Frau Rita, und seit dieser Zeit, also seit vier Jahrzehnten, sorgt sie für die Sauberkeit und den Blumenschmuck in der Mörlacher Kirche. Dafür gebühre ihr ebenfalls großer Dank, so Gerner. In die Dienstzeit des heute 64-jährigen Brandl fielen drei Kirchenrenovierungen, die Sanierung und Erweiterung des Friedhofs im Jahr 2007 und letztlich die Orgelrestaurierung im Jahr 2017. Die Gesamtkosten dieser Maßnahmen lagen bei 520000 Euro, eine enorme Investitionssumme für die drei zur Filialkirche gehörenden Orte.
Karl Brandl war immer an vorderster Front dabei und fand mit seinem Team immer wieder Mittel und Wege, um alles zu stemmen und erfolgreich abzuschließen. Enorm ist also die Gesamtleistung Brandls, der sich bei der anstehenden Kirchenverwaltungswahl wieder zur Verfügung stellt und auch den Mesnerdienst - zur großen Freude der Mörlacher, Bischofsholzer und Minettenheimer Bürger - weiterhin versehen wird.
Beim Empfang lag es dem Geehrten am Herzen, seinen alten Weggefährten, dem 90-jährigen Johann Brandl und dem 93-jährigen Willibald Meixner, besonders zu danken. Einen Geschenkgutschein als kleines Dankeschön, gesponsert von der Freiwilligen Feuerwehr und der Katholischen Landjugend- bewegung Mörlach, überreichte Kirchenverwaltungsmitglied Stefan Kösstler an Karl Brandl. Mit einem Ständchen ließ die Sängergruppe unter der Leitung von Christa Brunner den Geehrten hochleben.
Josef Sturm
