Ingolstadt
Merkur im Blick

Astronomen beobachten Planetentransit vom Astronomiepark aus

09.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:50 Uhr

Foto: DK

Ingolstadt (jhh) Meistens sind Astronomen nachtaktiv. Gestern allerdings richteten Sternfreunde ihre Teleskope zum Taghimmel aus. Zu beobachten gab es ein seltenes Phänomen: Der Planet Merkur zog im Laufe des Nachmittages als schwarzer Punkt über die Sonnenscheibe.

Merkur ist der sonnennächste der acht Planeten im Sonnensystem. Alle 116 Tage überholt er die Erde auf ihrem Weg um das Zentralgestirn quasi auf der Innenbahn. Da er von der Erde aus gesehen dabei aber meist über oder unter der Sonne durchzieht, ist er dabei nicht zu beobachten. Anders, wenn er - so wie gestern - vor der hellen Scheibe durchzieht. Zuletzt war das Phänomen am 7. Mai 2003 zu beobachten, das nächste Mal wird sich ein sogenannter Merkurtransit am 11. November 2019 ereignen.

In Ingolstadt bauten Hobbyastronomen ihre Geräte unter anderem im Astronomiepark an der Konrad-Adenauer-Brücke auf. Jeder, der wollte, durfte einen Blick durch eines der Fernrohre werfen, die Experten erklärten, was es zu sehen gab. Ungeübte hätten den winzigen Punkt auf der Sonne sonst wahrscheinlich leicht übersehen oder mit einem der Sonnenflecken verwechselt, die gestern ebenfalls auf der Oberfläche zu beobachten waren. Die allerdings sind ein alltägliches Phänomen. Sie markieren Stellen, an denen das Magnetfeld der Sonne Unregelmäßigkeiten aufweist. Sie sind rund 1500 Grad kühler als der Rest der Sonnenoberfläche - als "nur" 4500 Grad Celsius.