"Menschlich enttäuscht"

21.12.2006 | Stand 03.12.2020, 7:12 Uhr

Oberhaunstadt (reh) Der Zwischenfall bei Esso zieht auch auf der anderen Seite der Autobahn seine Kreise. Der Bezirksausschuss (BZA) Ober-/ Unterhaunstadt beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung am Mittwochabend fast ausschließlich mit diesem Thema – und wird sich im Februar noch einmal damit beschäftigen: bei einer Informationsveranstaltung. Dazu möchte der Ausschuss alle beteiligten Seiten, also auch die Esso, nach dem Fasching ins Oberhaunstädter Sportheim einladen.

Dabei sollen "die Karten auf den Tisch kommen", wie der BZA-Vorsitzende Michael Kraus formulierte, also was genau passiert sei und welche Belastungen grundsätzlich durch die Anlage entstehen würden. "Momentan mauern die ja nach allen Seiten", so Kraus. Der Vorsitzende beklagte, dass er erst vier Tage nach dem Zwischenfall "durch ein nichts sagendes Schreiben" offiziell über den Störfall informiert worden sei. "Menschlich enttäuscht" sei er von Raffinerieleiter Peter Senkbeil. Schließlich habe man es als unmittelbarer Nachbar nur einem glücklichen Umstand zu verdanken, dass der Wind zum Zeitpunkt des Unglücks aus Süden kam. "Das Vertrauensverhältnis ist arg gestört."

Kraus forderte: "Wir müssen jetzt S olidarität mit den anderen zeigen." Der Ausschuss stimmte anschließend einstimmig den Plänen zu. Man solle den Informationsabend aber "nicht emotionalisieren, sondern rein fachlich sehen", ergänzte der BZA-Schriftführer Paul Pfahler.