Hepberg (DK) Es war eindrucksvoll und gut organisiert: das Abschlussfest in der Mehrzweckhalle der Hepberger Schule. Es war ein letztes Miteinander für den scheidenden Rektor Hans Bayerlein und zwei Lehrkräfte mit ihren Kollegen, über hundert Kindern, Eltern sowie Vertretern von Gemeinde und Kirche.
"Hans bleib do, du woasst ja net wia's Wedda werd", sangen die Schulkinder im Chor. Vergeblich. Ihr Rektor Hans Bayerlein verlässt die Hepberger Grundschule und geht in den Ruhestand. Nach verdienstvollen Jahren, was ihm beim Abschlussfest vielfach bestätigt wurde.
Er kam mit Spannung erwartet vor sechs Jahren - nach zwei Schulleiterinnen vor ihm - in ein rein weibliches Kollegium. Nun gab es gute Noten für den kompetenten Rektor, begeisterten Lehrer und guten Kollegen. Mit diesen Worten wusste Theresia Englmeier, stellvertretende Schulleiterin und Organisatorin der Abschlussfeier, auch ihr Kollegium hinter sich.
Man war aneinander gewöhnt, trennte sich nun offiziell, nicht ohne das unvermeidbare Bedauern bei einem solchen Auseinandergehen. "Mutig musste er sein", so die Stellvertreterin im Rückblick. Wie das so lief, dazu zählte sie eine Reihe von Fakten auf, die teils über den schulischen Rahmen hinausgingen. Beispielhaft eine Umweltzeitung oder das Hausaufgabenheft mit Tipps zum Energiesparen. Das Schärfen des Blicks für eine gesunde Umwelt sei eines seiner Anliegen gewesen. Ein Ausrufezeichen: "So durften wir uns in seiner Amtszeit dreimal ,Umweltschule' nennen, und zwar 2013, 2015 und 2017." Nennenswert erschien Englmeier auch die Leseförderung mit der Einrichtung einer Schülerbücherei, die Wiedereinführung des Schwimmunterrichts oder die Ausrüstung der Klassenzimmer mit Medien. Auch handwerkliche Fertigkeiten habe Bayerlein vielfach in der Schule eingesetzt, sagte die stellvertretende Schulleiterin und nannte das Insektenhotel im Schulgarten oder das Spielhäuschen im Pausenhof. Auch erwähnenswert: Den Festwagen zum 700-jährigen Bestehen Hepbergs habe Bayerlein geplant und gebaut.
Von den 21 Punkten des Abschlussfests wurden allein 14 gedichtete, gesungene oder getanzte Nummern von den zweiten, dritten und vierten Klassen übernommen. Das ging vom "Lied über mich" oder "Wir wünschen euch Zeit" bis zu einem stimmigen Chor mit über 70 Schülern.
Zu verabschieden waren auch die Lehrerin Anni Küller und die evangelische Religionslehrerin Ute Euringer. Dies geschah durch Noch-Rektor Bayerlein und den zweiten Bürgermeister Peter Hirsch. Von ihm kam auch die Bemerkung zu Hans Bayerlein, dieser werde in Hepberg Spuren hinterlassen - als Schulleiter und weil er auch ein angenehmer Ansprechpartner der Gemeinde gewesen sei. Seit 25 Jahren ist Anni Küller an der Hepberger Schule, wo sie eine Menge zusätzlicher Aufgaben hatte. Als geschätzte Kollegin mit eigener Meinung zeichnete sie Bayerlein bei der Verabschiedung aus und erwähnte besonders ihre Pflege des Schulgartens: ein Kleinod, das seinesgleichen suche. Abschied nahm auch Ute Euringer, die als Katechetin seit 2004 zu einer festen Institution geworden sei.
"Wir wünschen dir alles Gute und denken, dass du uns sicher auch etwas vermissen wirst." Diese Anspielung der Stellvertreterin bestätigte der scheidende Schulleiter nicht ausdrücklich, aber dass er gerne in Hepberg war, ließ er heraushören in seiner Abschiedsrede mit Dank und Komplimenten an die Lehrkräfte, Eltern, Elternbeiräte, Gemeindevertreter, Helferschaft und nicht zuletzt die Kinder.
Seit 1978 Lehrer, war er 22 Jahre lang an der Grundschule Kösching, vier Jahre Schulleiter in Mindelstetten und seit 2012 Leiter an der Grundschule Hepberg. Zu den "hinterlassenen Spuren" in Hepberg gehört jedenfalls das zitierte, von Bayerlein erfundene Schullogo mit der fleißigen Biene. Es ist weithin sichtbar auf der Mauer des Schulhauses.
Hans Greis
