Pfaffenhofen
Menschen brauchen Hoffnung

MEIN CORONA-PROJEKT: Pfaffenhofener Baptisten starten Dankbarkeitskampagne

15.09.2020 | Stand 23.09.2023, 14:09 Uhr
Mit Spaß bei der Sache: Die fünfjährige Sophia und ihre neunjährige Schwester Alicia haben geholfen, das "Dankbarkeitsmobil" zu verzieren. −Foto: Schmid

Pfaffenhofen - Die Coronapandemie hat die gesamte Welt fest im Griff.

 

Doch obwohl Pfaffenhofen bis jetzt vergleichsweise glimpflich davongekommen ist, ist diese Zeit für die meisten Menschen sehr schwierig, teilweise sogar existenzbedrohend, mindestens aber voller Unsicherheiten. Während der schlimmsten Phase des Lockdowns kam in der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde (EFG) von Pfaffenhofen der Gedanke auf, dass die Menschen bei diesen persönlichen und beruflichen Herausforderungen ein bisschen Hoffnung und einen positiven Ausblick auf die Zukunft brauchen könnten.

So entstand der Gedanke zu dem Projekt "Pfaffenhofen ist dankbar". Mit ihm will die EFG positive Akzente setzen und den Blick der Menschen auf das Gute lenken. Auf die Dinge, die trotz all dem Stress dankbar und hoffnungsvoll stimmen können. Kleine Dinge des Lebens, wie ein hübscher Schmetterling, der sich in seiner ganzen Pracht zeigt, oder die großen - beispielsweise, dass die Menschen von Erdbeben, Vulkanausbrüchen, Dürrekatastrophen, Überschwemmungen oder Krieg verschont bleiben.

 

In ihrem Infoblatt "Wofür bist du dankbar" zitieren die Baptisten Dietrich Bonhoeffer mit den Worten "Dankbarkeit macht das Leben erst reich" und laden damit die Pfaffenhofener Bürger ein, mitzumachen und den Reichtum der Dankbarkeit in Pfaffenhofen sichtbar zu machen. Dabei gibt es vielfältige Möglichkeiten Dankbarkeit auszudrücken.

Die EFG will der Kreativität keine Schranken setzen und bietet viele verschiedenen Stellen wie zum Beispiel Wäscheleinen in der Stadt an, wo man auf kreative Weise Gründe zur Dankbarkeit beisteuern kann. Jeder ist eingeladen, verschiedene Möglichkeiten zu nutzen, ob zu Hause, im Garten, in der Arbeit, am Schaufenster oder Balkon, Dankbarkeit auszudrücken und andere Menschen dafür zu begeistern.

 

Genial fände die freichristliche Gemeinde es, wenn überall in der Stadt ganz unterschiedliche Anregungen und Aktionen zur Dankbarkeit entstünden. Wer mit offenen Augen durch die Innenstadt geht, dem ist das Dankbarkeits-Werbebanner auf dem bunten Haus in der Ingolstädter Straße vor dem Gemeindezentrum der Baptisten vielleicht auch schon aufgefallen. Pastor Lars Müller wird von einem Team von etwa zehn Leuten, darunter vor allem von Mareike Witt (kleine Fotos) und ihrer gesamten Familie tatkräftig dabei unterstützt, das Projekt ins Rollen zu bringen.

Witts neun Jahre alte Tochter Alicia und die fünfjährige Sophia halfen mit, das "Dankbarkeitsmobil" zu schmücken. Mit diesem Fahrradanhänger wollen die ehrenamtlichen Helfer der Gemeinde am Wochenmarkt und anderen geeigneten Gelegenheiten plakativ wie provokativ auf diese Aktion aufmerksam machen und damit Informationsmaterial und Karten verteilen, deren Rückseite man gestalten kann und dann in einen der Dankbarkeits-Briefkästen oder an eine der Dankbarkeits-Wäscheleinen aufhängen kann. "Wir hatten am vergangenen Samstag unseren ersten Einsatz auf dem Wochenmarkt. Aus unserer Sicht war das ein voller Erfolg. Wir konnten mit echt vielen Menschen ins Gespräch kommen und haben überwiegend positives Feedback zu der Aktion bekommen", sagt Mareike Witt. "Die ersten Postkarten fangen nun auch an zu uns zurück zu kommen. Man kann also wirklich sagen, dass das Projekt ins Rollen kommt. "

Mit diesen und vielen weiteren soll die Abschlussaktion, eine Art Ausstellung der Ergebnisse bereichert werden. Wer mitmachen will, kann seine Beiträge auch per E-Mail an dankbar@efg-pfaffenhofen. de schicken. Witt betont: "Wir haben ganz bewusst keine Vorgaben gemacht, damit der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Je mehr sich daran beteiligen desto besser ist es natürlich, deshalb wollen wir auch die Stadt Pfaffenhofen, dem Landratsamt, den anderen kirchlichen Institutionen und vor allem den Schulen und Kitas ansprechen. Mit dem Frauenbegegnungszentrum der Caritas hatten wir bereits erste Gespräche", informiert die engagierte Ehrenamtliche und der Pastor ergänzt: "Idealerweise mündet die Aktion in einem schönen Gottesdienst an Erntedank mit einer Ausstellung im Hof. Der Künstler Simon Kohler aus Pörnbach wird hierzu eine Leinwand gestalten. Dazu muss aber natürlich sowohl das Wetter mitspielen als auch Corona. " Weitere Informationen über diese Aktion und wie man sich beteiligen kann, finden sich im Internet unter www. pfaffenhofenist dankbar. de und auch auf Instagram.

PK

Birgit Schmid