Menderes Bagci ist neuer ''Dschungelkönig''

31.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:15 Uhr
Dschungelkönig 2016: Menderes Bagci - Alle Infos zu "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" im Special bei RTL.de −Foto: Stefan Menne / RTL

Coolangatta (dpa) So sieht ein Gewinner aus: Mit Tränen in den Augen nimmt Sänger Menderes Bagci die Dschungelkrone entgegen. Der 31-Jährige kann es kaum fassen, dass das RTL-Publikum ihn im Finale der zehnten Staffel von „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ zum neuen „Dschungelkönig“ gewählt hat. Super-Menderes nennen ihn die Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich bei seiner Krönung in der Nacht zu Sonntag. Er tritt die Thronfolge der einstigen „Glücksrad“-Buchstabenfee Maren Gilzer (55) an, die 2015 gewonnen hatte.

Der 31-Jährige wirkte im Dschungelcamp, das am 15. Januar gestartet war, stets ruhig, zuvorkommend und widerstandsfähiger als so mancher es erwartet hatte. Bis dahin war Bagci nur durch sein ewiges Scheitern bei der Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“ bekannt gewesen.

„Ich bin einfach völlig baff jetzt“, sagt der „Dschungelkönig“ nach der Krönung. „Das ist ein tolles Gefühl, dass man jetzt hier gewonnen hat, weil ich bisher noch nie was gewonnen habe.“ Auf das Glas Sekt, das ihm gereicht wird, verzichtet er - weil er keinen Alkohol trinkt.

Mit dem Ausspruch „Come on“ (zu deutsch: Auf geht's) motivierte sich Bagci immer wieder bei seinen Dschungelprüfungen. Mit Erfolg: It-Girl Sophia Wollersheim (28) verdrängte er im Finale auf Platz zwei, Dritter wurde Ex-Fußballprofi Thorsten Legat (47).

Bei der Jubiläumsausgabe hatte RTL neue Regeln eingeführt: Es gab zeitweise zwei Camps - bislang waren alle Dschungel-Kandidaten stets in einem Pritschenlager zusammen gewesen. Und dieses Mal traten zwölf Kandidaten an - einer mehr als sonst.

Vielen wird nach der zehnten Staffel der Erfolgsshow neben den Finalisten auch TV-Anwältin Helena Fürst in Erinnerung bleiben, die sich zu einer Art ungekrönten Zoff-Queen entwickelte. Vor allem mit Thorsten Legat (Sein Leitspruch: „Kasalla“) lag die 41-Jährige im Dauerstreit. Die Fernsehfrau legte es erst gar nicht darauf an, besonders beliebt bei den Mitcampern zu sein. Sie landete in der Staffel immerhin auf dem vierten Platz.

Die Zuschauerzahlen schwankten bei der zehnten Staffel vor dem Finale zwischen sechs und acht Millionen. Das Gesamtergebnis dürfte über dem der neunten Staffel liegen. 2015 schauten im Schnitt 6,8 Millionen Menschen zu. Damals hatte es viel Kritik gegeben: zu oft Langeweile, zu wenig Kracher.

Casting und Dramaturgie seien in der jetzigen Staffel deutlich besser gewesen, sagt die Fernsehforscherin Joan Kristin Bleicher von der Universität Hamburg. Einzelne Teilnehmer wie Bagci hätten die Zuschauer überrascht - oder wie TV-Anwältin Fürst polarisiert. Aber es gibt auch Kritik: Immer gleiche Dschungelprüfungen hätten sich nach zehn Staffeln abgenutzt, resümiert Bleicher.

Einen bestimmten Lebenszyklus für Reality-TV-Shows wie das Dschungelcamp gebe es nicht, sagte die Journalistik-Professorin Margreth Lünenborg von der Freien Universität Berlin der „Augsburger Allgemeinen“. Manche Sendungen würden nach der ersten Staffel abgesetzt, andere liefen über Jahre. „Aber der Peak, der Höhepunkt des Reality-TV, dürfte hinter uns liegen“, sagte sie generell über solche Formate.

In den Dschungelcamp-Staffeln der vergangenen Jahre war so einiges vor den Kameras herumgeflogen und -gekrochen. 1,8 Millionen Kakerlaken, 705 Ratten und 800.000 Heuschrecken, wie die Moderatoren diese Woche in der Show aufzählten. Hinzu kamen 23 Tierhoden und: jede Menge Kopfschmerztabletten für die Teilnehmer.

Der Blick nach vorne: RTL setzt weiter auf das Dschungelcamp. Nach Senderangaben ist für Januar 2017 nach derzeitigem Stand wieder eine Dschungelshow geplant. In diesem Sommer sei aber keine Variation vorgesehen. Eine solche hatte es 2015 gegeben. Bei „Ich bin ein Star - Lasst mich wieder rein!“ hatte Schauspielerin Brigitte Nielsen gewonnen und sich damit das Ticket für das jetzige Dschungelcamp gesichert.