Nürnberg (HK/mes) Die Blaue Nacht ist und bleibt bundesweit einmalig. Das zeigt sich auch im Nürnberger „Jahr der Kunst”, wenn heute Abend die Blaue Nacht unter dem Thema „Meisterhaft!” zu einem Spaziergang durch die 71 Kunst- und Kulturorte einlädt.
Ein Meisterwerk wird wieder die Projektion an die Mauern der Burg sein. Heuer ist es der bekannte Cartoonist und Grafiker Gerd Bauer, der Nürnberger Meister dem Publikum vorstellt. Die Entwürfe hierfür präsentiert eine Sonderschau im KunstKulturQuartier bis 27. Mai. Spektakuläres findet auch auf dem Hauptmarkt statt: eine audiovisuelle Projektion an die Fassaden des Neuen Rathauses und der Frauenkirche, die mit der Dreidimensionalität spielt. Für die künstlerischen Entwürfe steht Casamagica, für die technische Realisierung Pani. Beide sind weltweit tätig und haben schon Millionen von Menschen mit ihren Arbeiten verzaubert.
Meisterhaft! – so lautet das Motto in diesem Jahr. Bietet sich auch an, schließlich wird das Jahr der Kunst in Nürnberg mit der größten Dürer-Ausstellung seit Jahren und dem 350. Geburtstag der Akademie der bildenden Künste gefeiert. Das Wiegenfest ist auch Grund dafür, den diesjährigen Publikumspreis zur Blauen Nacht ausschließlich an Nachwuchskünstler aus der Akademie zu vergeben. Die entsprechenden Stationen des Wettbewerbs sind im Programm mit dem Krönchen gekennzeichnet. Jeder Besitzer eines Blaue-Nacht-Tickets kann sein Lieblingskunstprojekt und damit vielleicht auch den Gewinner des Publikumspreises bestimmen, der von der N-Ergie gestiftet wird.
Nicht mehr ganz so neu ist eigentlich der Verbund, der sich schon im letzten Jahr zusammengetan hat, um – zumindest für die Blaue Nacht – die Lessingstraße – im Alltag eher eine der tristeren ihrer Art – auf Vordermann zu bringen. Was im vergangenen Jahr prächtig funktionierte. Jetzt wird noch mal draufgesattelt: Das aus Staatstheater, DB-Museum und Museum für Kommunikation bestehende KulturDREIeck Lessingstraße wird um Neuankömmling und Theater „O“ kurzerhand zum „KulturVIEReck Lessingstraße“ erweitert. Die in der Blauen Nacht für den Verkehr gesperrte Lessingstraße taucht ab in Licht und Musik, Theater und Lesung, Ballett und Performances.
Ein wenig bodenständiger geht es beim Nürnberger Archäologieverein im Dienstleistungszentrum „Bau“ zu. Hier werden Knochen und andere Fundstücke aus dem Nürnberger Mittelalter gezeigt. Theater gibt es gegenüber: Die Hans-Sachs-Spielgruppe zeigt Szenen aus dem Handwerkerleben im Museum.
Musikalisch wird es im Internationalen Haus am Hans-Sachs-Platz. 14 DJs aus Nürnbergs Partnerstädten verschmelzen zum „Blauen Radio“. Ein umfassendes Bild von der Legende Johnny Cash kann man sich im Deutsch-Amerikanischen Institut/Amerikahaus machen, wo nach Lesung und Konzert der preisgekrönte Film „Walk the line“ den Lebensweg von Mr. Cash realistisch darstellt.
Für alle Kulturfans, die zur späten Stunde nicht mehr durch die Gassen spazieren möchten, haben sich die Macher der Blauen Nacht etwas ganz Besonderes ausgedacht: 11 Busse aus 60 Jahren Busgeschichte stehen für Fahrten rund um die Altstadt bereit. So kommen Besucher bequem von einem Veranstaltungsort zum nächsten. Die erste Fahrt beginnt um 19 Uhr an jeder der elf Haltestellen, um 23.50 Uhr startet der „Lumpensammler“ am Hauptbahnhof. Als Fahrkarte dient das Blaue-Nacht-Ticket.
Den Shuttleservice können alle Besucher mit ihrem Blaue-Nacht-Ticket und einem kostenlosen Sonderticket, erhältlich in der Kulturinfo (Königstraße 93), nutzen. Aber Achtung: Pro Person und Ticket ist aufgrund der begrenzten Platzanzahl nur eine Fahrt im Oldtimer möglich.
Damit nicht genug: Die Plätze rund um die Lorenzkirche werden von besonders extravaganten Fahrzeugen bedient. 20 Oldtimer und sehenswerte Autos jüngeren Datums pendeln zwischen den verschiedenen Kunst- und Kulturorten hin und her. Zu sehen ist beispielsweise der legendäre „DeLorean“, Baujahr 1981. Kinofans kennen den kultigen Flügeltürer aus der Science-Fiction-Trilogie „Zurück in die Zukunft“.
Die Bändchen, die zum Eintritt in alle Veranstaltungs- und Ausstellungsorte berechtigen, kosten an der Abendkasse 13 Euro. Los geht's um 19 Uhr. Erstmals gibt's auch eine eigene App zum kostenlosen Download.
Übrigens: Wer heute lieber Finale schaut und nicht in Nürnberg ist, kann die Blaue Nacht im Internet verfolgen. Auf Twitter gibt es einen Livestream.
