Ingolstadt
Meilensteine in 25 Jahren Hochschulgeschichte

07.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:53 Uhr
Der damalige Ingolstädter Oberbürgermeister Peter Schnell (links) besiegelte 1994 mit dem bayerischen Wissenschafts- und Kultusminister Hans Zehetmair den Bau der Fachhochschule. −Foto: DK-Archiv

Die Vergangenheit: Der Lehrbetrieb beginnt sehr bescheiden in der Hohen Schule: 90 junge Leute nehmen am 4. Oktober 1994 an der neuen Fachhochschule (FH) Ingolstadt ihr Studium der Betriebswirtschaftslehre auf; 100 hätten sich einschreiben können, aber so viele wollten nicht.

Es gibt vier festangestellte Professoren, darunter Gründungspräsident Hartmut Sax und vier Verwaltungsangestellte. Etwas später bildet die FH die ersten Diplomingenieure aus.

Im Mai 1995 einigen sich die Stadt Ingolstadt und der Freistaat Bayern auf den Kauf des Grundstücks an der Esplanade. 1998 entstehen die ersten Partnerschaften mit Hochschulen in Russland und Südafrika. Im selben Jahr wird Prof. Gunter Schweiger Präsident. 1999 wird der Neubau der FH eingeweiht. Er kostet 100 Millionen Mark. Ein Hochschulrat wird gegründet, der die Verbindung zur Wirtschaft fördern soll. Gleichzeitig schließt die FH Partnerschaften mit Einrichtungen in Dänemark, den USA, Norwegen, Frankreich, Großbritannien, Irland und Finnland.

2002 wird das Technologietransferzentrum eröffnet. 2004 nimmt das Institut für Angewandte Forschung seine Arbeit auf. Dafür wird mit Audi, der Siemens VDO und der Büchl Entsorgungswirtschaft GmbH eine Kooperation geschlossen. Die Kinderuni startet in Kooperation mit der Uni Eichstätt. 2008 darf sich die Hochschule nach einer Gesetzesänderung "Hochschule für angewandte Wissenschaften FH Ingolstadt" nennen.

2010 bekommt sie den Zuschlag für das Forschungszentrum Carissma. Mit derartigen Projekten wurden bislang nur Universitäten betraut. Es ist das erste Forschungszentrum seiner Art an einer FH und kostet 26 Millionen Euro. 2012 wird Walter Schober Präsident. 2013: Die Hochschule darf sich Technische Hochschule Ingolstadt (THI) nennen. 2015 wird der Erweiterungsbau auf dem Campus bezogen; das Grundstück dafür auf dem alten Gießereigelände hatte die Stadt dem Freistaat 2008 verkauft.

Die Gegenwart: Heute sind an der THI rund 6000 Studenten und Studentinnen (ihr Anteil beträgt 38 Prozent) immatrikuliert. Die THI und ihre 650 Mitarbeiter bieten 60 Studiengänge an, alle sind zulassungsbeschränkt. Für die 1800 Erstsemesterstudienplätze im seit vergangener Woche laufenden Wintersemester hatten sich 11200 junge Leute beworben. Inzwischen beträgt der Forschungsetat der einstigen FH 15 Millionen Euro - ein Drittel des gesamten Budgets. Er soll bald steigen. Wie so vieles.

Die Zukunft: Im Jahr 2030 sollen an der THI 10000 Studentinnen und Studenten immatrikuliert sein, unterrichtet und betreut von 1000 Mitarbeitern - den künftigen kleinen Zweitcampus in Neuburg an der Donau mitberücksichtigt. Dieses selbstbewusst erklärte Ziel verfolgen die Hochschule, die Stadt und der Freistaat gemeinsam. Die Zahl der Studiengänge soll sich bis 2030 noch einmal um die Hälfte erhöhen, zudem rechnet die THI dann mit einem Forschungsetat in Höhe von ca. 35 Millionen Euro. "Unsere Hochschule ist in ständiger Bewegung", resümierte Präsident Schober während der Feierstunde.