Mehrheitswille und Argumente für die Variante 1

22.11.2007 | Stand 03.12.2020, 6:20 Uhr

Zum Bericht "Schwierige Entscheidung: Thierhams Bürger streiten wegen Straße" (SZ vom 15. November 2007):

Der Bebauungsplan Angerfeld II mit der geplanten Anbindung an die Ahornstraße darf nicht punktuell betrachtet werden, sondern das gesamte Areal zwischen Hohenwart und Thierham, auch als Wiesengrund und Angerfeld bekannt, muss als Gesamtes in die Entscheidungen einfließen. Dieser Baubereich umfasst insgesamt 15 Hektar Grund, davon sind fünf Hektar bereits als Bauland ausgewiesen, der Rest wird in den nächsten Jahren dazu kommen. Die derzeitige Bauleitplanung sieht nur eine einzige Erschließungsstraße in der Nord-Süd Achse vor. Ein wesentlich erhöhtes Verkehrsaufkommen (Lärm und Gestank) ist damit in Thierham zu erwarten.

Eine mögliche andere Strategie, Angerfeld II untergeordnet (Variante 1), eventuell ohne Durchgangsstraße anzubinden und die restliche Freifläche abschnittsweise von Hohenwart in Richtung Thierham durch den Ausbau des östlich verlaufenden Feldweges zu realisieren, ist für die Gemeinde keine nennenswerte Alternative. Der Kostenfaktor allein leitet hier die Gemeinde. Ein zukunftsorientiertes Projekt wie die Bebauung des Wiesengrundes erfordert eine mittelfristige bürgerorientierte Planung.

Mit der Variante 1 wäre auch der Standort der Schulbushaltestelle besser gelöst. Diese Haltestelle wird größtenteils von Kindern aus dem Osten Thierhams genutzt und wäre dann ohne größere Straßenüberquerungen zu erreichen. Zudem steht dort ein größerer Wartebereich zur Verfügung, was die Sicherheit erhöht.

Stattdessen versucht man immer wieder neue Varianten für den Umbau in Thierham vorzulegen. Als wesentliches Argument wird stets die Verkehrsberuhigung der Ahornstraße angeführt. Nur durch den Umbau der Kreuzung Ahornstraße/Ziegelstraße (Variante 2), ohne weitere Maßnahmen, werden nur sehr wenige Anlieger davon profitieren. Eine "Entschleunigung" der Ahornstraße, welche die längste durchgehende Erschließungsstraße in Thierham ist, wird dadurch sicherlich nicht erreicht werden. Wie eine Befürworterin des Umbaus so schön bemerkte, geht es wohl eher um die Verbesserung einer Grundstücksausfahrt.

Abschließend ist festzustellen, dass nicht nur ein Mehrheitswille vorliegt, sondern auch Argumente, die gegen einen Umbau sprechen. Darüber hinaus würde die Variante 1 kostengünstiger sein und die Bewohner im Osten von Thierham nicht zu sehr in ihrer Lebensqualität einschränken.

Christian Zanker

Birkenstraße

Hohenwart