Pfaffenhofen
Mehr verstehen als nur Bahnhof

Eine Ausstellung im Rathaus-Foyer befasst sich mit der Geschichte der Eisenbahn in Pfaffenhofen

15.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:21 Uhr

Viel zu erzählen hatten Altbürgermeister Hans Prechter (links) und Archivar Andreas Sauer. - Foto: Engl

Pfaffenhofen (eec) Nicht zuletzt dank König Ludwig II. von Bayern kann sich Pfaffenhofen über den direkten Anschluss an das Bahnnetz und letztlich über 150 Jahre Bahnhof Pfaffenhofen freuen.

Die kleine, aber doch vor allem für Eisenbahn-Fans interessante Ausstellung wurde am Freitag im Foyer des Pfaffenhofener Rathauses eröffnet.

Die einleitenden Worte, verbunden mit dem Hinweis, dass die Weichen für den Pfaffenhofener Bahnhof an seinem Geburtstag - nur eben schlappe 82 Jahre früher - gestellt wurden, sprach Pfaffenhofens Altbürgermeister Hans Prechter, ehe er das Wort an Stadtarchivar Andreas Sauer übergab. Trotz des Volksfests fanden zahlreiche Bürger aus dem öffentlichen Leben, unter Ihnen auch Altbürgermeister Sepp Hobmeier, den Weg in diese durchaus interessante Ausstellung über Pfaffenhofens Bahngeschichte.

Locker, frei und ohne jegliche Vorlage präsentierte Andreas Sauer den Besuchern die Geschichte des Bahnhofs und der Entwicklung der Eisenbahn im vergangenen Jahrhundert und über die Zeit der beiden Weltkriege. Ein wesentlicher Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung unserer Region habe die Bahn geleistet, neben der Kreisstadt profitierten auch Orte wie Rohrbach, Wolnzach oder Geisenfeld von dieser Entwicklung.

Gewürzt mit netten aber wahren Episoden sorgte Andreas Sauer dafür, dass es sich um keinen trockenen Lehrvortrag handelte. So brachte er die Leute zum Schmunzeln, wenn er von der damaligen Beschleunigung, die ja etwas Neues war, erzählte. Die Geschwindigkeit wurde als Risiko gesehen, den Leuten würden beim Rad- oder Bahnfahren die Gesichter durch die Beschleunigung entstellt, die Haut am Kopf regelrecht nach hinten gezogen. Größte Bedenken hatte man aber auch, wenn das weibliche Geschlecht das Verkehrsmittel Bahn benutzte, könnten sich doch durch die Stöße und Vibrationen so manch sündige Einflüsse auf die Damenwelt auswirken.

Wie rasant sich aber die Geschwindigkeiten inzwischen verändert haben, erfuhr man ebenso wie Fakten zum Streckenausbau oder auch die Bewältigung der Parkplatzprobleme. Lobend erwähnt wurde auch die positive Ökobilanz bei Nutzung der Bahn als Transportmittel anstelle von Autos und Lastwagen. Zusätzlich finden Freunde der Eisenbahn noch Ausstellungsmaterial und diverse Infostelen direkt am Pfaffenhofener Bahnhof.