Schernfeld
Mehr Strom aus der Sonne

Schernfeld diskutiert über ein Rahmenkonzept für Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen

30.03.2022 | Stand 04.04.2022, 3:34 Uhr
Solarpark: Auf dem Jura in Workerszell gibt es bereits eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage. −Foto: Bauer

Schernfeld - Bei der Sitzung des Schernfelder Gemeinderats stand der Grundsatzentscheid über das Rahmenkonzept "Freiflächen-PV-Anlagen" auf dem Gemeindegebiet an.

Das Gremium stimmte mehrheitlich dafür. Daraus geht hervor, dass die Gemeinde grundsätzlich die weitere Errichtung von Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen innerhalb des Gemeindegebietes verfolgt. Um das zu steuern, wurde die Verwaltung in Zusammenarbeit mit dem Energie- und Verkehrsausschuss beauftragt, ein solches Rahmenkonzept zu erarbeiten. In diesem sollen alle Festlegungen der Gemeinde enthalten sein, die erfüllt sein müssen, bevor eine notwendige Bauleitplanung für jedes einzelne Vorhaben gestartet werden kann. Eine Verpflichtung zur Durchführung der Bauleitplanung seitens der Gemeinde sowie ein positiver Ausgang der Bauleitplanung wird dadurch aber explizit nicht garantiert. Bei diesem Tagesordnungspunkt waren immerhin 23 Besucher im Sitzungssaal des Schernfelder Rathauses.

Das Rahmenkonzept enthält mehrere Eckpunkte. Diese Kriterien sind überwiegend aus dem LARS Solarleitplan für die Gemeinde Schernfeld (April 2019) abgeleitet. Alle dort aufgeführten harten und weichen Kriterien wurden weitgehend übernommen: Die Flächen müssen demnach in landwirtschaftlich benachteiligtem Gebiet liegen, ausgeschlossen sind Wald-, Wohn-, Misch-, Gewerbegebiete oder Sondergebiete. Außerdem ausgeschlossen: Bundes-, Staats-, Kreis- oder Gemeindestraßen, notwendige Feldwege, Vogelschutz- oder Landschaftsschutzgebiete, Naturdenkmäler, Ökoflächen oder Biotope oder Flächen des Biotopschutzprogrammes, Vorranggebiete für Bodenschätze. Das Konzept sieht einen Mindestabstand von 30 Metern zum Wald vor und mindestens 100 Meter Abstand zur Wohnbebauung. Areale mit hoher oder weitreichender Einsehbarkeit sind auch ausgeschlossen. Die Flächen müssen überwiegend, das heißt mehr als 95 Prozent, eine Ackerkennzahl kleiner 50 haben. Die weiteren Details werden nach einer Bürgerveranstaltung im April 2022 festgelegt.

Die Bautätigkeit in der Gemeinde Schernfeld boomt weiterhin. Wieder hatte sich der Gemeinderat mit mehreren Bauanträgen auseinanderzusetzen. Alle Anträge erhielten das gemeindliche Einvernehmen. Aus Workerszell kamen drei Anträge: der Plan zum Neubau eines Garagengebäudes und einer Maschinenhalle, der Bauantrag zur Erweiterung eines Einfamilienhauses mit Überdachung des Eingangsbereiches und der Antrag auf einen Vorbescheid für ein Einfamilienhaus mit angebauter Garage. In Schönfeld wird ein Anbau zum bestehenden Wohnhaus getätigt. In Schönau soll schließlich eine Hoftankstelle, eine Waschhalle und eine Hackschnitzelheizung entstehen. Ferner billigte der Gemeinderat den Entwurf zur Aufstellung des einfachen Bebauungsplanes Rupertsbuch Nummer 6 und den Entwurf zur 13. Änderung des Flächennutzungplanes der Gemeinde Schernfeld, Ortsteil Workerszell.

Abschließend informierte Bürgermeister Stefan Bauer die Gemeinderäte, dass der Umbau des Spielplatzes in Schernfeld Kreuzäcker in den nächsten Tagen nach der Winterpause weitergehen wird.

zba