Ingolstadt
Mehr Stress und tiefe Traurigkeit

DAK-Studie zu Auswirkungen des Homeschooling auf Kinder und Eltern - Telefon-Hotline am Freitag

17.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:09 Uhr
Die Prozentzahlen zeigen den Anteil der Kinder, die oft, sehr oft oder mehrmals pro Woche von der Schulschließung betroffen waren. −Foto: DAK-Ingolstadt (Quelle)

Ingolstadt - Schulschließungen wegen der Corona-Pandemie und Lernen zu Hause setzen Familien in Ingolstadt verstärkt unter Druck.

Das zeigt eine aktuelle DAK-Studie zum Thema Homeschooling. Deshalb bietet die DAK-Gesundheit Ingolstadt am Freitag, 19. Juni, eine Telefon-Hotline für Eltern. Zwischen 8 und 20 Uhr beantworten Ärzte und Psychologen persönliche Fragen und helfen, den Hintergrund von Stress und Streit während des Homeschoolings besser zu verstehen. Das spezielle Serviceangebot unter der kostenlosen Rufnummer (0800) 1111841 können Kunden aller Krankenkassen nutzen.

"Die Schulen in Ingolstadt werden jetzt schrittweise geöffnet, sind aber noch weit entfernt vom Normalbetrieb. Wir gehen deshalb bei den Familien weiterhin von einer sehr hohen Belastung aus", so Jeannette Gruber von der DAK-Gesundheit Ingolstadt in einer Pressemitteilung. Die Krankenkasse hat gerade eine Forsa-Befragung "Homeschooling in Corona-Zeiten" veröffentlicht. Demnach fühlt sich in der Zeit der Schulschließungen fast jedes zweite Elternteil oft oder sehr oft gestresst, viele leiden unter Schmerzen. Mütter leiden häufiger noch als Väter unter regelmäßigen Bauch-, Rücken- oder Kopfschmerzen. Auch von Traurigkeit sind sie stärker betroffen als ihre Partner. In jeder vierten Familie gibt es während der Schulschließungen häufig Streit. Für die Studie wurden im Mai 1005 Erwachsene und jeweils ein zugehöriges Kind zwischen zehn und 17 Jahren befragt.

Laut der Studie ist es vor allem für jüngere Schulkinder emotional schwierig, ausschließlich zu Hause zu lernen. Ihnen fehlen besonders der Kontakt und Austausch mit Gleichaltrigen, Freundinnen und Freunden. Mehr als ein Drittel der Zehn- bis Zwölfjährigen verbindet mit der Schulschließung fast täglichen Stress, mehr als ein Viertel ein Gefühl tiefer Traurigkeit. Sie berichten zudem besonders häufig von Streit. "Je jünger die Kinder, desto häufiger kommt es im Lockdown zu Konflikten in der Familie", erklärt Gruber.

Was können Eltern tun, um Stress und Streit in ihren Familien vorzubeugen? Was lässt sich gegen psychosomatische Beschwerden tun? Wann ist wegen Schlafproblemen und Kopfschmerzen ein Arztbesuch nötig? Diese und weitere Fragen beantworten die Experten am Freitag am Telefon.

DK