München (DK) Die bayerische Polizei hat im vergangenen Jahr erneut etwas mehr Straftaten registriert. Die Zahl der erfassten Delikte stieg 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozent auf 635 131 Fälle, wie Innenminister Joachim Herrmann (Foto) bei der Vorstellung der neuen Kriminalstatistik gestern in München bekannt gab.
Der CSU-Politiker begründete das damit, dass die Polizei auch mehr kontrolliere. Mit 5073 Straftaten pro 100 000 Einwohner liege der Freistaat weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau.
Der Landkreis Eichstätt ist der zweitsicherste Landkreis in Bayern. Darauf weist der Leiter der Eichstätter Polizeiinspektion, Heinz Rindlbacher, auf Nachfrage unserer Zeitung hin. Den Häufigkeitszahlen zufolge, die das Verhältnis zwischen Einwohnern und begangenen Straftaten insgesamt ausdrückt (erfasste Fälle mal 100 000 geteilt durch Einwohnerzahl), ist nur Würzburg mit einer Häufigkeitszahl von 2357 noch sicherer als Eichstätt (2443). Die Häufigkeitszahl für Bayern liegt bei 5073, die der Landkreise Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen an der Ilm liegen mit 4137 beziehungsweise 4243 noch unter dem Durchschnitt, die Stadt Ingolstadt mit 7777 deutlich darüber.
Anstiege gab es bayernweit unter anderem bei den Wohnungseinbrüchen (plus 11,8 Prozent auf 6385 Fälle), der Internetkriminalität (plus 10,6 Prozent auf 24 292 Fälle), aber auch bei Morden und Mordversuchen (plus 14,6 auf 118 Fälle) sowie Totschlagsdelikten (plus 29,9 Prozent auf 265 Fälle). Rückläufige Zahlen verzeichnete die Polizei etwa bei der Straßenkriminalität. „Mit 112 441 Fällen hatten wir sieben Prozent weniger Raubüberfälle, Diebstahlsdelikte, Sachbeschädigungen und Körperverletzungen auf unseren öffentlichen Straßen“, sagte Herrmann.
Die Aufklärungsquote stieg um 0,9 Punkte auf 64,1 Prozent. Damit sei es erneut gelungen, in fast zwei Drittel aller Fälle einen Tatverdächtigen zu ermitteln. „Im Bundesdurchschnitt gelingt das regelmäßig nur bei rund der Hälfte aller Straftaten“, sagte Herrmann.
Im vergangenen Jahr ging die Polizei nach Worten Herrmanns mit hohem Einsatz gegen Rauschgiftkriminalität vor. So wurden in diesem Bereich 35 907 Straftaten gezählt – ein Anstieg von 8,1 Prozent. Die Menge der sichergestellten Drogen wuchs teils deutlich – bei Marihuana um 110 Prozent auf 1,1 Tonnen und bei der gefährlichen Mode-Droge „Crystal“ sogar um 150 Prozent auf 35,8 Kilogramm.
