Mehr Schutz für Birkacher Bürger

14.02.2007 | Stand 03.12.2020, 7:03 Uhr

Hilpoltstein (mmr) Im Sommer stöhnt die Rothseeregion angesichts der Autolawinen. Vor allem die Anliegergemeinde Birkach leidet unter dem Ansturm . Deshalb hat der Zweckverband Rothsee den Ingenieur Matthias Kölle gebeten, ein intelligentes Verkehrsleitsystem auszuarbeiten. Kölle stellte sein Konzept gestern in der Sitzung des Zweckverbandes vor.

Den Rothseebesuchern stehen insgesamt 1900 Parkplätze zur Verfügung, die meisten davon aber am Südufer bei Heuberg, Kronmühle und Grashof. Viele Besucher aus Richtung Norden steuern aber den Parkplatz Birkach an, der in der Regel schnell belegt ist. Der damit verbundene Suchverkehr und wilde Parkerei sind ein großes Ärgernis für die Anwohner. Kölle hat deshalb ein Verkehrsleitkonzept in vier verschiedenen Varianten erarbeitet. Mit einem dynamischen Beschilderungssystem an den Staatsstraßen und am Kreisverkehr Allersberg sollen die Verkehrsströme auf die freien Parkplätze geleitet werden. Die günstigste Variante kostet laut Kölle 64 500 Euro, die teuerste 200 000 Euro.

Letztere Variante fällt deshalb so kostspielig aus, da sie eine 60 000 Euro teuere Schrankenanlage vorsieht, um die Ortsdurchfahrt oder den Damm bei Birkach für den Durchfahrtsverkehr zu sperren. "Das sehen wir aber als die allerletzte Möglichkeit an", erklärte Kölle. Als flankierende Maßnahmen schlug er vor, für den beliebten Birkach-Parkplatz höhere Gebühren zu verlangen als für die anderen Stellplätze. Zudem sei ein Park-and-ride-Verkehr vom neuen Allersberger Regionalbahnhof möglich.

In der gestrigen Sitzung traf der Zweckverband noch keine Entscheidung. "Das lassen wir erst setzen", stellte Landrat Herbert Eckstein fest. Bei allen Überlegungen müsse man das Verhältnis von Kosten und Nutzen im Auge behalten. Schließlich handle es sich nur um 15 bis 20 heiße Tage im Jahr, an denen sehr viel Verkehr herrscht.

Allersbergs Bürgermeister Bernhard Böckeler plädierte dafür, abzuwarten, wie sich der neue Regionalbahnhof auf die Rothsee-Besucherströme auswirkt. Und Richard Erdmann, Bürgermeister von Roth, schlug vor, die Birkacher Bürger im Rahmen einer Versammlung ausführlich zu informieren.