Wolnzach
Mehr Raum für die Sammlung

Hopfenmuseum stellt Anbaupläne zum Depot vor - Leaderförderung soll umgehend beantragt werden

23.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:45 Uhr
Viel zu eng ist es im Museumsdepot: Zum Teil müssen Exponate sogar draußen gelagert werden. −Foto: Trouboukis

Wolnzach (WZ) Das Depot in Gosseltshausen platzt aus allen Nähten, schon lange sucht das Deutsche Hopfenmuseum nach einer Lösung. Selbige rückt jetzt in greifbare Nähe: Bei der Zweckverbandssitzung am Montagnachmittag kamen die Planungsvorschläge für einen Depotanbau gut an. Das Projekt ist im Leaderprogramm aufgenommen, zu geschätzten Gesamtkosten um rund 450000 Euro winkt eine Fördersumme von 200000 Euro.

Der in der Verbandsversammlung des Zweckverbands Deutsches Hopfenmuseum vorgestellte Entwurf zum Anbau an das Depot für das Hopfenmuseum fand allgemeine Zustimmung. "Es soll kein Luxusbau werden, es handelt sich um einen Anbau an das bereits bestehende Depot im Renner-Stadel in Gosseltshausen, da kann man keinen Blechverschlag hinstellen, denn das würde bei den Anwohnern keine Zustimmung finden", erläuterte Bürgermeister Jens Machold (CSU). Der Anbau wird ein verputzter Mauerbau sein.

"Es gab lange Überlegungen, doch es gibt keine Alternative, entweder entsteht das Depot an diesem Standort oder man muss darauf verzichtet", stellte Machold klar. Architekt Georg Fuchs stellte das Projekt vor, für das von Seiten des Museums der Platzbedarf vorgegeben war. Die reinen Baukosten werden voraussichtlich bei 400000 Euro liegen, plus 50000 Euro Baunebenkosten. Gebaut werden soll eine Halle mit den Ausmaßen von sechs mal fünf Metern für das Depot an sich plus fünf Meter für den Quarantäneraum mit Vorraum und einer Breite von zwölf Metern. Die Torhöhe soll bei 4,50 Metern liegen, damit große Geräte untergebracht werden können. Es ist ein geneigtes Dach geplant, auf dem auch eine Solaranlage angebracht werden kann. Das Gebäude ist fensterlos geplant, vorgesehen sei nur künstliche Beleuchtung. Die bestehende Heizanlage soll die erforderliche Wärmeenergie liefern. Auch entsprechende Rettungswege müssen berücksichtigt werden.

"Das Projekt ist bereits ins Leaderprogramm aufgenommen und vom Lenkungsaussuchuss wurde die Förderungsumme von 200000 Euro in Aussicht gestellt", erklärte hierzu der Vorsitzende des Vereins Deutsches Hopfenmuseum, Lorenz Reich. Um die Förderrichtlinien einzuhalten muss laut Landrat Martin Wolf (CSU) der Leaderantrag auf alle Fälle "sehr bald" gestellt werden. Wolf regte auch an, dass man schauen müsse, noch weitere zusätzliche Mittel zu bekommen. Das weitere Vorgehen musste noch festgelegt werden. Zentrale Frage ist "Entspricht die Größenordnung dem was gebraucht wird?", was am Montag klar bejaht wurde.

Nachdem die Planung mit Kostenschätzung jetzt vorliegt, müsse nun eine möglichst wirtschaftliche Umsetzung erfolgen. Seit Montag ist auch klar, wer der Bauherr des Gebäudes sein soll - unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben. Als Bauherr legte man sich auf den Zweckverband fest. Bezirkstagspräsident Josef Mederer wies darauf hin, dass man wegen der Leaderförderung nur ein sehr begrenztes Zeitfenster zur Verfügung habe. Man war sich einig, dass diese Antragstellung so schnell wie möglich durch den Zweckverband erfolgen muss. "Bei Leader werden hohe Anforderung gestellt, wenn eine EU-Prüfung kommt, sollte der Zweckverband als Bauherr auftreten", so Mederer. Laut Landrat Wolf werden die Fördergelder durch Leader projektbezogen verteilt. Es wurde weiter festgelegt, dass der Zweckverband für das Gebäude und Personal zuständig ist, der Museumsverein für die Ausstellungsstücke und Exponate. Das neue Depot soll als Eigentum des Zweckverbandes notariell eingetragen werden.

Ob der Zweckverband eventuell anfallende Kostensteigerungen übernimmt, muss laut Landrat Wolf durch entsprechende Gremiumsbeschlüsse festgelegt werden. Ebenso hat nach der endgültigen Entscheidung der Zweckverband einen entsprechenden Bauantrag zur Erstellung des Schaudepots zu stellen.

Weiter einigte man sich bei der Zweckverbandssitzung, dass dann auch für alle weiteren Maßnahmen der Zweckverband als Bauherr fungieren soll. Zur nächsten Sitzung im Januar sollte dann auch schon ein Finanzierungsplan vorliegen.
 

Anna Ermert