Kösching
Mehr Platz für Babys

Neubau des Kreißsaalbereichs der Klinik Kösching ab Frühjahr Kosten rund 2,8 Millionen Euro

16.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:47 Uhr

Das Neujahrsbaby 2017 Annika Marlene Haldenwang ist noch in einem alten Kreißsaal der Klinik Kösching zur Welt gekommen. Mama Henrietta, Papa Hans-Jürgen und der große Bruder Johannes aus Lenting freuen sich über den Familienzuwachs. - Foto: Stephan

Kösching (DK) Etwa 2,8 Millionen Euro wird der Neubau des Kreißsaalbereichs in der Klinik Kösching kosten. Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr beginnen. Geplant sind vor allem mehr Untersuchungsräume und eine Modernisierung der Einrichtung.

Rund 650 Babys werden jährlich in der Klinik Kösching geboren. Annika Marlene Haldenwang ist heuer die Erste, die hier das Licht der Welt erblickt hat - am 1. Januar, neun Minuten vor Mitternacht. "Wir haben nicht mehr geglaubt, dass sie noch ein Neujahrsbaby wird", erzählt Mama Henrietta, die sich mit Papa Hans-Jürgen und dem fast zweijährigen Johannes in einem Zimmer auf der Geburtshilfestation über den Familienzuwachs freut. Der Bub gibt seiner kleinen Schwester einen Schmatzer auf das Köpfchen und strahlt.

Die Familie aus Lenting wirkt mit der Betreuung in der Klinik sehr zufrieden. "Kösching ist seit langer Zeit bekannt für starke Geburtshilfe", sagt Betriebsdirektor Alfred Schimmer im Gespräch mit unserer Zeitung. 650 Babys im Jahr seien eine ansprechende Zahl für "das kleine Haus". Deshalb sei eine Modernisierung des Kreißsaalbereichs unausweichlich. "Die Situation war bisher sehr beengt", erläutert Schimmer. Die beiden bestehenden Kreißsäle, der Raum für alternative Entbindungen und das Hebammenzimmer erweisen sich bei einem kurzen Rundgang tatsächlich als ziemlich klein. "Mit einem Neubau dieses Bereichs passen wir uns den heutigen Standards an", sagt Schimmer.

Geplant ist hierfür ein Anbau auf dem Anästhesiebereich mit Blick auf das Schloss und direkter Verbindung zur Geburtshilfestation, auf der sich die frischgebackenen Mütter und ihr Nachwuchs erholen. Angedacht sind laut Schimmer zwei Hauptkreißsäle sowie drei weitere Untersuchungszimmer. Letztere "dienen als Ausweichmöglichkeit, wenn mehrere werdende Mütter gleichzeitig zur Entbindung kommen, oder es doch einmal schneller geht, als gedacht", sagt Schimmer. Auch ein Entspannungsbad, separate Duschen für Frauen, ein Empfangsbereich sowie ein großes Büro für Hebammen sind auf dem Bauplan eingezeichnet.

Der Neubau des Kreißsaalbereichs wird insgesamt rund 2,8 Millionen Euro kosten - etwa zwei Millionen übernimmt die Regierung von Oberbayern, den Rest in größten Teilen der Landkreis Eichstätt. "Die Regierung hat den Bedarf eines Neubaus gesehen", freut sich Schimmer über den großen Zuschuss. Im Zuge dieser sogenannten Kontingentmaßnahme werde der neue Kreißsaalbereich auf den neuesten hygienischen Standard gebracht. Außerdem werde die Einrichtung von Entbindungsbetten über Schränke bis hin zu einer Entspannungswanne komplett neu gestaltet.

Die Klinik kann Schimmer zufolge vom Neubau - der mit rund 300 Quadratmetern etwa doppelt so groß sein wird wie die bisher genutzten Räume - nur profitieren. "Wenn Frauen schwanger sind, dann sehen sie sich meistens mehrere Krankenhäuser an", sagt der Betriebsdirektor. Ein Kreißsaalbereich auf dem neuesten Standard sei deshalb ein großes Plus. "Wir verdienen an dieser Stelle nicht das große Geld, aber wir werden den Vorteil haben, dass die Station gut ausgelastet ist", beschreibt Schimmer seine Erwartungen. Rund 100 Geburten jährlich mehr seien das Ziel. Mehr Personal sei dafür allerdings nicht vonnöten. "Wir haben eine vernünftige Besetzung", sagt Schimmer. Die Kapazität der Station sei nicht immer ausgeschöpft, und so seien 100 Babys mehr im Jahr leicht zu bewältigen.

Der alte Kreißsaalbereich wird künftig anderweitig genutzt. Laut Schimmer werden in den Räumen unter anderem Dienstimmer für die Ärzte eingerichtet - eine Maßnahme, die ebenfalls von der Regierung gefördert wird, allerdings erst im kommenden Jahr. "Es darf nur eine Kontingentmaßnahme gleichzeitig laufen", erklärt Schimmer.

Die aktuelle war eigentlich schon für 2016 angesetzt. "Die benötigten Genehmigungen haben aber länger gedauert, deshalb haben wir den Neubau noch einmal um ein Jahr verschoben", erläutert Schimmer. In diesem Frühjahr kann es also endlich losgehen - witterungsabhängig im März oder April. "Die Planungen und Ausschreibungen sind am Laufen", merkt der Betriebsdirektor an. Ende 2017 sollen die neuen Kreißsäle fertig sein. "Das Neujahrsbaby 2018 kann dann hoffentlich schon im neuen Entbindungsbereich zur Welt kommen", wünscht sich Schimmer.