Lenting
Mehr Platz für Atemschutz

03.06.2011 | Stand 03.12.2020, 2:45 Uhr

Beim Neubau der Atemschutzübungsanlage der Kreisfeuerwehr in Lenting läuft nach Plan. Architektin Susanne Zieglmeier und Polier Frank Hermann sind mit dem Fortgang der Arbeiten hinter dem Feuerwehrturm zufrieden. Bald soll Hebauf gefeiert werden. - Foto: Greis

Lenting (DK) Neben dem Schulneubau wird auch auf der zweiten öffentlichen Baustelle in Lenting seit ein paar Wochen der Fortschritt sichtbar: In die Höhe gewachsen ist die Erweiterung der Atemschutzübungsanlage des Landkreises Eichstätt.

Direkt hinter dem Wahrzeichen des Bergfürstes – dem Feuerwehrturm – kann bald Richtfest gefeiert werden. Rund 1,35 Millionen Euro gibt der Landkreis Eichstätt für den Neubau aus. Im Erdgeschoss des von Architektin Susanne Zieglmeier konzipierten Erweiterungsbaus werden eine Werkstatt mit Schleuse und ein Lagerraum untergebracht. Im Obergeschoss entstehen Schulungsraum, Büro und Toiletten.

Es war 1992, als der Betrieb in der Lentinger Atemschutzübungsanlage aufgenommen wurde. Bei der Kreisfeuerwehr hatten zunehmende technische Ansprüche beim Atemschutz die Errichtung einer Ausbildungsanlage samt Atemschutzübungsstrecke notwendig gemacht. Dabei fiel der Blick auf Lenting, wo gerade praktischerweise eine neue, großzügige Feuerwehranlage geplant wurde.

Der Gedanke wurde umgesetzt. Auf dem Gelände in der Nähe des Jurafestplatzes war neben dem gemeindlichem Bauhof und Vereinsheimen für die Feuerwehr noch genug Platz – und auch für diese Übungseinrichtung der Kreisfeuerwehr. Mit der neuen Anlage war Lenting gut gerüstet.

Der eine oder andere Bürger mutmaßte zwar, der Landkreis Eichstätt wolle sich gewissermaßen in ein gemachtes Nest setzen – es wurde aber auch argumentiert, dass eine solche zentrale Einrichtung des Landkreises dem Image der Gemeinde Lenting gut tun könnte. Mit dieser mehrheitlichen Einstellung war das gemeindliche Einverständnis nur noch eine Formsache.

Das war vor 20 Jahren. Damals waren 26 Feuerwehren des Landkreises mit Atemschutz ausgerüstet, mittlerweile sind es 46. Zudem haben sieben Feuerwehren Teams mit Chemikalienschutzanzügen. Räumlichkeiten für eine CSA-Zusatzausbildung und die Wartung der Schutzanzüge sind jedoch nicht vorhanden.

Hinzu kommt, dass Ausstattung und Einrichtung der Werkstätte der Kreisfeuerwehr im Keller des Lentinger Feuerwehrhauses nach zwei Jahrzehnten zum Teil nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen. Das Raumprogramm der Anlage ist ebenfalls nicht mehr zeitgemäß. Da inzwischen vermehrt auch Frauen mit Atemschutz ausgerüstet und ausgebildet werden, waren Sozialräume entsprechend zu erweitern oder umzubauen.

Beim Bau der Anlage war keine Erweiterungsmöglichkeit vorgesehen, die neue Planung gestaltete sich also schwierig. Ein unmittelbarer Anbau an das Feuerwehrgerätehaus war architektonisch kaum möglich. Gegen eine solche massive äußere Veränderung hatten sich auch die Lentinger gesträubt.

Also kam man auf einen nach Osten verschobenen eigenständigen Bau hinter dem Turm, direkt am Lagergebäude des gemeindlichen Bauhofes. Über einen Gang bleibt dieser Neubau mit der alten Atemschutzanlage verbunden. Mit der Fertigstellung rechnet Architektin Susanne Zieglmeier im Dezember.