Pfaffenhofen
Mehr Patienten als vor einem Jahr

Ilmtalklinik erfüllt Planzahlen im ersten Quartal - Aus provisorischem Modulbau könnte eine Dauerlösung werden

15.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:11 Uhr

Pfaffenhofen (pat) Etliche Neuigkeiten rund um die Ilmtalklinik hatte Landrat Martin Wolf (CSU) in der gestrigen Kreistagssitzung für die Räte parat. Ganz offensichtlich läuft es derzeit nicht schlecht am Pfaffenhofener Krankenhaus. Die Patientenzahlen im ersten Quartal sind nämlich gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen: von damals 4018 auf nunmehr 4181 Fälle. "Die Planzahlen sollten wir somit erreichen können", vermutet Wolf.

Schlecht sieht es hingegen beim Personalstand aus. Gerade beim Pflegedienst liegt dieser deutlich unter dem Soll. "Wir haben noch keine Abteilung schließen müssen", sprach Wolf von kreativen Lösungen, bei denen leider viel zu häufig die Hilfskräfte in die Bresche springen müssten. "Aber mit diesem Problem stehen wir nicht allein da", fügte er an. "Das ist ein deutschlandweites Dilemma". Zumindest ein wenig Abhilfe soll der Neubau von Schwesternwohnheimen leisten. Das Thema wurde bei der gestrigen Sitzung mehrfach genannt. "Das ist eine reine Landkreisaufgabe", meinte Wolf hierzu. "Und wir beginnen da jetzt langsam die Planung. Die Abstimmung mit den Architekten hat bereits begonnen."

Bei der Generalsanierung laufen die Planungen ebenfalls langsam an. Obwohl die FDP-Fraktion nochmals betont hat, ihre Neubaupläne für das Krankenhaus schon bald noch einmal als offiziellen Antrag vorzubringen, setzt Wolf bei der Sanierung (samt Teilneubau am OP-Trakt) konsequent auf das vom Kreistag beschlossene Konzept. In diesem Zug wird vor der Klinik in einem ersten Schritt ein Modulgebäude errichtet. "Es beinhaltet zwei Stationen mit jeweils 28 Betten", führte der Landrat hierzu aus. Sukzessive soll während der Sanierungsphase mal die eine, mal eine andere Abteilung aus dem Hauptgebäude in diesen Modulbau ausgelagert werden, um den Klinikbetrieb stets am Laufen zu halten. "Vielleicht können wir dieses Gebäude in acht Jahren, wenn die Sanierung zu Ende ist, ja einfach stehen lassen", sprach Wolf eine Option an. Die Bettenzahl des Krankenhauses würde damit von aktuell 220 in Pfaffenhofen auf dann fast 300 anwachsen. "Das hört sich doch gar nicht schlecht an", so Wolf weiter. Im Gegenzug wurde am Standort in Mainburg die Geburtshilfe, die faktisch schon seit 2008 nicht mehr besteht, nun auch offiziell aus dem Krankenhausplan gestrichen. "Damit bleiben in Mainburg die drei Abteilungen Innere Medizin, HNO und Chirurgie mit 90 Planbetten", rechnete Wolf vor. Dies sei für ein regionales Krankenhaus zumindest ausreichend. Josef Schäch (FW) hatte nachgefragt, wie dies möglich sei. Bereits während seiner Zeit als Landrat sei die Mainburger Geburtshilfe nämlich schon geschlossen worden. De Facto sei das auch so gewesen, pflichtete ihm mit Christian Degen der Persönliche Referent des Landrats bei. Nur habe die Abteilung auf dem Papier noch bestanden. "Jetzt ist auch offiziell damit Schluss."

Eine Personalie hatte Wolf abschließend auch noch zu verkünden. Betriebsdirektorin Britta Pfennig hat die Ilmtalklinik nach wenigen Wochen wieder verlassen. "Sie stammt aus Berlin. Da gehen die Uhren anders - und sie fühlte sich offenbar nicht wohl hier", begründete Wolf, weshalb es zu diesem schnellen Wechsel kam.