Eichstätt
Mehr Nachhaltigkeit an bayerischen Hochschulen

Bei einem Netzwerktreffen an der KU diskutierten rund 70 Teilnehmer über Bildung für Nachhaltige Entwicklung

11.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:59 Uhr
Das "Netzwerk Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern" traf sich bereits zum 14. Mal. Die rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten über die weitere Qualifizierung von Hochschuldozierenden im Hinblick auf Bildung für Nachhaltige Entwicklung. −Foto: Schulte Strathaus/upd

Eichstätt - Wie lässt sich Bildung für Nachhaltige Entwicklung stärker in die Qualifizierung von Dozierenden an Universitäten und Hochschulen verankern? Dieser Frage ging an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) ein Treffen des "Netzwerks Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern" nach, bei dem sich rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von 25 Hochschulen und Universitäten austauschten. Sie trafen sich zugleich am Gründungsort des Netzwerks: Im Jahr 2012 wurde es wesentlich von der KU mitinitiiert, um die Rahmenbedingungen für mehr Nachhaltigkeit in Forschung, Lehre und Betrieb an bayerischen Hochschulen zu verbessern.

 

"Das Netzwerk ist eine Pionierleistung im Bundesgebiet. Insbesondere die KU ist eine Vorreiterin mit ihrer gesamtinstitutionellen Perspektive auf das Thema Nachhaltigkeit", betonte Isabell Lisberg-Haag als Mitglied des KU-Hochschulrates in ihrem Grußwort. Sowohl die KU als auch das Netzwerk wurden bereits mehrfach von der Deutschen UNESCO-Kommission als Vorbilder für Nachhaltigkeit ausgezeichnet - zuletzt im vergangenen November. Auch Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler dankte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Treffens in einer Video-Grußbotschaft für deren Engagement.

Thomas Potthast vom bundesweiten Forschungsnetzwerk "Hoch-N: Nachhaltigkeit an Hochschulen" schilderte Rahmenbedingungen und Hürden für die Verankerung von Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE). Zwar seien aus den bisherigen UN-Dekaden genügend Leitfäden vorhanden, die Orientierung böten, jedoch erfordere BNE als Querschnittsthema eine Verankerung über Fachgrenzen hinweg. Dem entgegen stehe bislang unter anderem eine eher kleinteilige Projektförderung. Die Notwendigkeit, Dozierende über Fachgrenzen hinweg für BNE zu qualifizieren, ergebe sich aus der Perspektive, dass "wir in Deutschland absehbar keine 1000 zusätzlichen Professuren erhalten werden, die sich diesem Thema widmen". Ergänzend dazu erläuterte Ingrid Hemmer - die Professorin gehört als Nachhaltigkeitsbeauftragte der KU auch zum Fachbeirat von Hoch-N -, dass zwar den Hochschulen eine besondere Rolle für die Ausbildung von BNE-Multiplikatoren zugesprochen werde. Jedoch sei bislang vernachlässigt worden, wie Lehrende in die Lage versetzt werden können, ihren Studierenden entsprechende Kompetenzen zu vermitteln.

Hier setzt das an der KU angesiedelte Pilotprojekt "Fortbildungen in Bildung für Nachhaltige Entwicklung" an, das seit Herbst 2018 vom bayerischen Umweltministerium gefördert wird. Hochschuldozentinnen und -dozenten verschiedener Fächer, die in der Lehrerbildung und darüber hinaus tätig sind, werden in diesem bundesweit einzigartigen Projekt gezielt im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung ausgebildet. Als Multiplikatoren sollen sie die angehenden Lehrkräfte und diese wiederum ihre zukünftigen Schüler für genau dieses Thema sensibilisieren. Das Angebot erfreut sich, wie Professorin Hemmer berichtete, einer großen Nachfrage und werde mittlerweile auch mit Schulleitungen und Seminarlehrkräften durchgeführt. Eine Erhebung unter Teilnehmenden der Fortbildung habe eine positive Fortentwicklung hinsichtlich Fachwissen und fachdidaktischen Kompetenzen gezeigt. Informationen zu diesem Fortbildungsangebot finden sich auf der KU-Homepage unter
www.ku.de/unsere-ku/nachhaltigehochschule/nachhaltigkeittransfer. Das "Netzwerk Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern" präsentiert seine Aktivitäten unter www.nachhaltigehochschule.de.

upd