Kipfenberg
Mehr Kooperationen geplant

Eva Gerum als neue Leiterin des Römer- und Bajuwarenmuseums in Amt eingeführt

16.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:15 Uhr
Matthias Metzel
Am Internationalen Museumstag wurde Eva Gerum (2. v. rechts) offiziell von Bürgermeister Christian Wagner (rechts) in ihr Amt als Leiterin des Römer- und Bajuwarenmuseums eingeführt. Mit im Bild von links: Rita Böhm (stellvertretende Landrätin), Michael Teichmann (Leiter Stadtmuseum Neuburg) und Sabine Biberger (stellvertretende Bürgermeisterin). −Foto: Foto: Stougard

Kipfenberg (mme) Seit 1. Mai leitet Eva Gerum das Römer- und Bajuwarenmuseum auf Burg Kipfenberg. Am Internationalen Museumstag wurde sie im Rahmen eines Museumsfrühschoppens offiziell von Bürgermeister Christian Wagner in ihr Amt eingeführt.

Gerum stellte ihre Begrüßungsrede unter das Motto des Internationalen Museumstages 2018 "Neue Wege, neue Besucher", das bestens mit der Grundforderung der Stellenausschreibung der Museumsleiterstelle des Marktes Kipfenberg korrespondiere: "Museum neu denken". Eine reizvolle Aufgabe an einem der "schönsten Arbeitsplätze Bayerns", wie sie dabei betonte. Nach zwei Wochen offizieller Dienstzeit habe sie allerdings bisher keinen Weg gefunden, der vom Vorgängerteam um Juliane Schwartz und Claudia Stougard nicht schon begangen worden sei und genauso keinen Gedanken, der nicht zumindest schon einmal angedacht worden war.

Gerum bedankte sich vorrangig bei dem Team, das dem Museum schon lange verbundenen ist. Ihr besonderer Dank galt Claudia Stougard und Heidi Rosenhagen. Nach dieser Zeit beginne sie nun einigermaßen die Leistung der Vorgänger zu würdigen, die ein Museum aufgebaut haben, das inhaltlich und insbesondere was das Führungsangebot betrifft regional und überregional seinesgleichen suche und sich auch hinsichtlich der Besucherzahlen nicht vor vergleichbaren und auch nicht vor größeren Museen zu verstecken brauche.

Als besonders eindrückliches Beispiel führte Gerum die erste Führung von Claudia Stougard an, bei der sie dabei sein durfte. Geführt wurden Schüler der achten Klasse eines Gymnasiums - normalerweise als nicht sonderlich engagiertes Publikum bekannt -, die nach dem gut eineinhalbstündigen Rundgang nicht fluchtartig das Museum verließen. Nun gälte es vorrangig das bisher Erarbeitete fortzuführen und den Betriebsstrukturen anzupassen, sagte Gerum.

Die neue Leiterin machte schließlich drei Punkte aus, an denen sie inhaltlich weiter arbeiten möchte. Zunächst sei ihr aufgefallen, dass Schulklassen aus ganz Deutschland ins Römer- und Bajuwarenmuseum kämen, darunter viele Dauergäste. Am wenigsten seien jedoch die Schulen der näheren Umgebung vertreten. Hier möchte Gerum möglichst bald neue, spezifisch auf die regionalen, heimatgeschichtlichen Interessen zugeschnittene Angeboten anbieten.

Ein weiteres Anliegen, das an sie herangetragen worden sei, möchte Gerum auch aus eigener Überzeugung angehen: die Kooperation mit benachbarten archäologischen Museen und Sammlungen wie Greding, Thalmässing sowie Weißenburg und Ingolstadt.

Zuletzt verwies Gerum auf ihre eigene wissenschaftliche Ausbildung. Als gelernte Volkskundlerin habe sie möglicherweise einen Blick dafür, das im oberen Stock des Museums beheimatete volkskundliche Archiv und Schaudepot langfristig neu zu inszenieren. Damit möchte sie das Museum gleichermaßen zu seinen Wurzeln, dem Heimatmuseum der Marktgemeinde, zurückführen, sowie es damit zu einem modernen regionalgeschichtlichen Museum als Identifikationspunkt für die Bürger der Region auszubauen.

Der Nachmittag im Museum gehörte den Müttern, es war schließlich auch Muttertag, und ihren Familien, die die Möglichkeit zu einem gemütlichen Kaffee nutzten. Für die Kinderbetreuung durch das Museumsteam war mit Ausgrabungen und der Herstellung römischer Salben bestens gesorgt.

Matthias Metzel