Gaimersheim
"Mehr Grün, aber auch Parkplätze"

Ferienausschuss des Marktgemeinderats Gaimersheim entscheidet sich für Kompromiss bei Umgestaltung der Mozartstraße

13.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:31 Uhr
An der Mozartstraße in Gaimersheim sollen im Rahmen der Sanierung einzelne "Grüninseln" entstehen. −Foto: Schmidl

Gaimersheim - Die Umgestaltung der Mozartstraße und der östlichen Hitzhofener Straße, die bereits den Marktgemeinderat Gaimersheim in dessen jüngster Sitzung beschäftigt hatte, stand am Mittwochabend auch auf der Tagesordnung der Sitzung des Ferienausschusses.

 

Das Ergebnis, in das auch die Eindrücke einer zwischenzeitlich erfolgten Einbeziehung der betroffenen Bürger einflossen: Die Mozartstraße erhält im Rahmen der Straßenumgestaltung vereinzelte "Grüninseln". Damit entschied sich der Ferienausschuss für einen Kompromiss zwischen einer ebenfalls ins Gespräch gebrachten Lösung mit vielen Bäumen und Parkstreifen sowie einer Straßensanierung ohne eine optische Umgestaltung.

Bürgermeisterin Andrea Mickel (SPD) gab ihrer Meinung zu Beginn der Aussprache deutlich Ausdruck. Sie sei dafür, "dass es so bleibt, wie es ist", sagte sie, fügte aber gleich an: "Nicht, weil ich keine Bäume mag", sondern weil sie Beschädigungen der zahlreichen Leitungen im Boden durch das wachsende Wurzelwerk befürchtete.

Dass es aber erneut verschiedene Meinungen gab, zeigte sich bereits am Beitrag von Anton Schiebel (CSU). Er meinte, es gehe um eine Maßnahme, die Auswirkungen für mindestens die nächsten 40 Jahre habe. Schiebel plädierte daher für viele Bäume und somit für mehr Klimaschutz. Dies seien "kleine Schritte der Verbesserung" für die nächste Generation. Aus Gründen des Klimaschutzes sprach sich auch Manfred Fiedler (Grüne) für die Variante mit vielen Bäumen aus.

Für eine Kompromisslösung mit vereinzelten Bäumen plädierte Robert Leixner (SPD). Eine Haltung, der sich auch Marion Schiller (FW) anschloss, wobei sie noch auf die Pflanzung von Sträuchern hinwies, die weniger Laub verursachten, und auch für die Beibehaltung breiter Bürgersteige eintrat. Auch Konrad Hirschbeck (SPD) meinte, man solle "den einen oder anderen Baum pflanzen" und Maria Ledl (CSU) sah dies auch so, denn "die Gemeinde steht in Verantwortung für die nächste Generation". Silvia Halsner (SPD) schließlich sagte, es müsse ja "nicht unbedingt eine Allee" werden, aber ihr Resümee aus der Bürgerinformationsveranstaltung sei: "Mehr Grün, aber auch Parkplätze".

Dies spiegelt letztlich auch das Abstimmungsergebnis wider. Für die laut Bürgermeisterin Mickel "100-prozentige Baumlösung" sprachen sich lediglich zwei Gremiumsmitglieder aus, der Kompromiss mit vereinzelten Grüninseln wurde dann mit 9:2 Stimmen angenommen, woraufhin über eine Straßensanierung ohne Umgestaltung nicht mehr abgestimmt wurde.

Sehr schnell gingen dann die anderen Tagesordnungspunkte über die Bühne. So wurde der dritte Bürgermeister Rudi Eichhorn einstimmig zum Standesbeamten für Eheschließungen bestellt.

Auch die Beschlüsse zu den Empfehlungen des Umweltausschusses wurden ohne Gegenstimme getroffen. So wurde das Finanzierungskonzept für den Naturerlebnispfad Reisberg ebenso wie die Erstellung eines Klimaschutzprogramms für Gaimersheim mit einem konkreten Maßnahmenkatalog abgesegnet. Auch das Aufklärungs- und Aktionsprogramm "Gaimersheim blüht auf" zur naturnahen Gestaltung und Pflege von Hausgärten fand einhellige Zustimmung. Dabei geht es laut zweitem Bürgermeister Christoph Würflein (CSU) darum, "Wissen zu vermitteln und das Bewusstsein zu schärfen" für "pflegeleichte Möglichkeiten". Am Bahnhof Gaimersheim sollen nach dem nun erfolgten einstimmigen Beschluss auch an vier Parkplätzen Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge geschaffen werden. Dies werden jedoch Würflein zufolge "definitiv keine Ladesäulen" sein.

DK

Norbert Schmidl