Neuburg
Mehr Geld für Juze

Landkreis deckt Teil der Defizite

21.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Neuburg (kpf) Der Landkreis wird sich bei den Jugendzentren in Neuburg und Schrobenhausen finanziell stärker engagieren. Es geht um die Defizite, die durch den laufenden Betrieb entstehen. Der Jugendhilfeausschuss beschloss für das Jugendzentrum in Neuburg für heuer einen Maximalbetrag von 77 000 Euro und für die Einrichtung in Schrobenhausen einen von höchstens 45 000 Euro.

Die Entscheidung fiel mit 9:3 Stimmen. Hans Dußmann (SPD), Peter Märtl (FW) und Landratsstellvertreter Alois Rauscher (CSU) stimmten dagegen.

Die Beteiligung des Landkreises an den Betriebskostendefiziten ist nichts Neues. Beim Juze Neuburg fußt sie auf einer alten Vereinbarung aus dem Jahr 1987. Damals wurde ein Drittel des Defizits, maximal 50 000 Mark, beschlossen. Im Jahr 2005 wurde der Betrag auf 51 000 Euro erhöht. 2012 wurde die Summe im Zuge der Einsparungen auf 43 350 Euro gekürzt.

Das blieb in den Folgejahren so. Das aktuelle Defizit in diesem Jahr wird 225 200 Euro betragen, wie der Haushalt der Stadt Neuburg ausweist. Damit liegt der beschlossene Zuschuss bei nur noch 19,25 Prozent, also weit entfernt von besagtem Drittel. Die Stadt hat deshalb beim Landkreis eine Beteiligung von 70 000 Euro beantragt. Auch die Stadt Schrobenhausen hat beim Landkreis angeklopft und ein Defizit für das Jahr 2017 von 136 282 Euro angemeldet. Nach der Drittelregelung möchten die Schrobenhausener vom Landkreis 45 382 Euro haben. 2016 hatten sie 25 500 Euro bekommen, was nur 12,7 Prozent des damaligen Defizits entsprochen hat.

Landratsstellvertreter Alois Rauscher (CSU), der die Sitzung leitete, hatte keinen leichten Stand. Als der Finanzexperte des Kreistages wies er darauf hin, dass man vor dem Hintergrund notwendiger Sparmaßnahmen den Haushalt durchforstet und gedeckelt habe, was ein mühevoller Prozess war, wie Beobachter bestätigen können. An diesem Haushaltskonzept habe sich nichts geändert, sagte Rauscher. Er wollte eine Erhöhung der Finanzhilfe unbedingt vermeiden.

Jugendreferent Matthias Enghuber (CSU) sah in der Reduzierung aus dem Jahr 2012 eine "Rasenmäherkürzung". Der Neuburger Stadtrat gab zu bedenken: "Jedem, der sich eine Breze kauft, ist klar, dass alles teurer wird. Und den Löwenanteil bestreiten ohnehin die Städte."