Mehr Gäste aus Ausland

12.04.2007 | Stand 03.12.2020, 6:51 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Die Fußball-WM und der Papstbesuch sollten die Touristen strömen lassen und für klingelnde Kassen sorgen. Die Bilanz des Sommerhalbjahres 2006 fiel für den bayerischen Fremdenverkehr allerdings ernüchternd aus: "Sommerhalbjahr leicht unter den Erwartungen" – titeln die Zahlenprofis vom Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung.

Die Fußball-Weltmeisterschaft sorgte bayernweit nur vereinzelt für positive Effekte, so blieb das Sommerhalbjahr 2006 (Mai bis Oktober), nach dem leisen Aufwärtstrend einen Sommer zuvor, ganz in der Tradition der Vorjahre: Gästezahlen rauf, Übernachtungszahlen runter.

Über 15,4 Millionen Gäste im Reiseland Bayern bedeuten zwar ein Plus von 2,0 Prozent, fast 46,3 Millionen Übernachtungen jedoch ein Minus von 0,3 Prozent. Zu den Gewinnern darf sich der Landkreis Pfaffenhofen zählen. Hier steigerten sich die Übernachtungszahlen gegenüber der Vorjahressaison um 18,0 Prozent und ließen die Kassen klingeln.

Der WM-Sommer brachte den Tourismusbetrieben nicht den erhofften Gästeansturm – ohne die Fans aus aller Welt wäre die bayerische Tourismusbilanz von Mai bis Oktober trist ausgefallen, weil die Nachfrage aus dem Inland "schwach verlief", wie die Statistiker betonen.

Denn während bei den Gästen aus dem Bundesgebiet im Vergleich zum Vorjahr die Gästezahlen um lediglich 0,2 Prozent zulegten, die Übernachtungen gar um 2,2 Prozent schrumpften, gab es bei den Gästen aus dem Ausland kräftige Zuwächse (8,7 Prozent mehr Gäste und 10,9 Prozent mehr Übernachtungen).

Jeder vierte Gast stammte im Schnitt aus dem Ausland. Im Landkreis Pfaffenhofen lag der Anteil ausländischer Gäste noch höher: Hier begrüßten die Vermieter insgesamt 54 089 Gäste, 15849 davon oder 29,3 Prozent kamen aus dem Ausland, also mehr als jeder dritte Übernachtungsgast. Geld in die Kassen brachten genau 90 045 Übernachtungen. Wobei die Vermieter 20 683 davon (23,0 Prozent) den Auslandsgästen verdanken. Bei der Bettenauslastung erreichten die hiesigen Hoteliers und Zimmervermieter vergangenen Sommer 28,8 Prozent (Vorjahr: 26,7 Prozent). Das ist weniger als im bayerischen Durchschnitt, den die Münchner Statistiker mit 41,9 Prozent angeben.

Wobei die Unterschiede in Bayern beträchtlich sind: Die Spanne bei der Bettenauslastung reicht von 22,2 Prozent (Kreis Landshut) bis zu 60,6 Prozent (Stadt München). Äußerst positiv verlief das Sommerhalbjahr 2006 demnach auch für die oberbayerische Tourismusregion Inn-Salzach mit den Landkreisen Altötting und Mühldorf am Inn.

Der Besuch des Papstes in seiner bayerischen Heimat im Spätsommer war sicherlich einer der Gründe, warum dort die Gästezahlen gegenüber dem Vorjahr um rund ein Siebtel und die Übernachtungen sogar um etwa ein Fünftel anstiegen.