Großmehring
Mehr Container bei der Nibelungenhalle

Großmehringer Gemeinderats spricht sich dafür aus, die Asylunterkunft zu erweitern

20.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:18 Uhr

Großmehring (DK) Drei Stunden lang waren sich die Großmehringer Gemeinderäte weitgehend einig - aber bei Punkt neun der jüngsten Sitzung ging es dann heftig zur Sache. Diskutiert wurde über weitere Unterkünfte für Asylbewerber.

"Ein Brief aus dem Landratsamt ist an jeden Gemeinderat gegangen", teilte Bürgermeister Ludwig Diepold (UW) am Dienstagabend mit. Darin werde jede Kommune gebeten, ausreichend Platz für Flüchtlinge zu schaffen. Großmehring sei noch deutlich unter der geforderten Marke von drei Prozent der Bevölkerung, sagte Diepold. Er berichtete über ein Gespräch mit Ortspfarrer Norbert Pabst. Unter der Voraussetzung, das Bistum Regensburg gebe seine Zustimmung, könne das Kirchengrundstück an der Ahornstraße genutzt werden, so Pabst.

Doch das Areal stieß nicht auf große Zustimmung im Gemeinderat: Mit 10:11 Stimmen fiel dieser Vorschlag durch. Monika Schneider plädierte dafür, den Helferkreis mit ins Boot zu holen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. "Keinesfalls sollten Massenstandorte geschaffen werden."

Problematisch für die Unterbringung von Flüchtlingen sei der Interpark, weil dies ein Gewerbegebiet sei, meinte Ludwig Diepold. Zweiter Bürgermeister Helmut Sielaff sprach sich dafür aus, das rechtlich prüfen zu lassen. Absolut notwendig sei allerdings eine Buslinie. Dem Vernehmen nach baue der Markt Kösching im Interpark eine Unterkunft in Holzständerbauweise. Sielaff: "Da könnte man dann an einem Strang ziehen." Großmehring solle auch auf die Holzständerbauweise zurückgreifen, meinte Gemeinderätin Marianne Stadler.

Der Gemeinderat entschied sich dann dafür, die bestehende Containeranlage am Dammweg zu erweitern. Der Platz an der Nibelungenhalle ist nach Ansicht des Gremiums ideal - gerade für Familien. Grünflächen und Spielplätze seien ausreichend vorhanden. Dort sollen jetzt nach dem Willen des Gemeinderats neue Container aufgestellt werden.

Gleich zu Beginn der Sitzung stellte Peter Prasch vom Regensburger Ingenieurbüro U.T.E neue Entwürfe zum Bau einer Druckleitung von der Kläranlage in Großmehring zum Interpark vor. Die Variante, die auch den Neubau einer Pumpstation vorsieht, werde voraussichtlich 2,1 Millionen Euro kosten.

Thomas Behringer von der Nürnberger Firma Solarpower stellte den Gemeinderäten eine Planungsstudie für eine Photovoltaikanlage vor. Das dafür notwendige Gelände solle von der Eon gepachtet werden. Der Pachtvertrag würde 20 Jahre mit der Option auf zehn Jahre Verlängerung laufen. Der erzeugte Strom würde mit einer Vergütung von rund 8,5 Cent pro Kilowattstunde (kWh) ins öffentliche Netz eingespeist, informierte Behringer. Für den Betrieb müsste ein eigenes Unternehmen gegründet werdden. Dass es sich bei dem Gelände um einen teilweise steilen Hang handle, spielt laut Behringer keine Rolle. "Die Anlage ist sicher." Die Gemeinderäte wollen über die geplante Photovoltaikanlage in einer der nächsten Sitzungen ausführlich sprechen.

Da der Interpark "wächst und wächst", sind laut Bürgermeister Diepold neue Straßennamen erforderlich. Der Rathauschef und mehrere Gemeinderäte schlugen mehrere Varianten vor, die sich an bekannten deutschen Naturwissenschaftlern orientierten. Das Gremium entschied sich für folgende Straßennamen: "Junkersring", "Nikolaus-Otto-Ring" und "Röntgenallee".

Bei der Sicherung der Gehbahnen in Winter weicht Großmehring von einigen Kommunen ab: "Tausalz ist bei uns ausdrücklich erlaubt", sagte Bürgermeister Diepold. Darüber hinaus besteht die Pflicht, werktags von 7 bis 20 Uhr die Gehwege von Schnee und Eis freizuhalten.