Hilpoltstein
Mehr Autounfälle, deutlich weniger Schwerverletzte

Verkehrsstatistik der Hilpoltsteiner Polizei für 2019 zeigt nach ruhigem Vorjahr wieder einen starken Anstieg

26.04.2020 | Stand 23.09.2023, 11:47 Uhr

Hilpoltstein - Die Verkehrsunfälle im Bereich der Hilpoltsteiner Polizei sind vom Jahr 2018 auf 2019 um knapp zehn Prozent gestiegen; die Zahl der Schwerverletzten sank jedoch im gleichen Zeitraum von 43 Opfern auf nur noch 37: Das ist die Bilanz der Verkehrsstatistik, die die Inspektion jetzt für das zurückliegende Jahr vorgelegt hat.

Die Gesamtzahl der Unfälle wird mit 1096 beziffert. Das ist der höchste Wert der vergangenen zehn Jahre. Dagegen pendeln sie die Unfälle mit Verletzten seit Jahren mit leichten Schwankungen bei rund 125 ein und liegen 2019 bei 126. Sowohl 2018 als auch 2019 waren zwei Tote zu beklagen. Einmal bei einem Unfall im April nahe Unterrödel, der zweite im Mai auf der Strecke nach Greding. Die schweren Unfälle mit Sachschäden sind 2019 nach oben geschossen, nämlich von 123 auf 184 - ebenfalls der höchste Wert der vergangenen zehn Jahre.

Die Gesamtunfallzahlen, die im Bereich der Polizeiinspektion Hilpoltstein um knapp 10 Prozent gestiegen sind, sind umso erschreckender, da die Steigerung für Bayern nur 1,15 Prozent und für Mittelfranken sogar nur 0,44 Prozent beträgt. "Woher die deutliche Zunahme kommt, können wir uns im Moment nicht erklären", sagt Thomas Eckl, der Verkehrsexperte der Hilpoltsteiner Polizei. "Es gibt auch keine Unfallschwerpunkte, an denen ein deutlicher Ausreißer nach oben zu erkennen wäre. "

Als solche Schwerpunkte gelten wie in den zurückliegenden Jahren der Kreisverkehr bei Allersberg, die Einmündung der Autobahnanschlussstelle Allersberg-Ost nahe dem Kreisverkehr, die Einmündung der Südtangente (Staatsstraße 2237) in die Osttangente in Richtung Pyrbaum, sowie die Einmündung Rother Straße in die Staatsstraße 2237 - alle im Gemeindegebiet Allersberg. Hinzu kommen im Stadtgebiet Hilpoltstein die Einmündung Altstadtring zur Heidecker Straße und im Gemeindegebiet Hilpoltstein die Einmündung der Autobahnanschlussstelle Hilpoltstein bei Sindersdorf.

Insgesamt wurden innerorts 402 Unfälle gezählt und außerorts 694. Das entspricht ungefähr der Aufteilung des Vorjahres. In fünf Prozent der Unfälle wurde überhöhte oder unangepasste Geschwindigkeit ermittelt. Die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinwirkung sank von 12 auf 11. Sowohl 2018 als auch 2019 wurden dabei jeweils vier Menschen verletzt. Erfreulich ist, dass 2019 kein einziger Schulwegunfall passiert ist. Die Unfälle mit Motorradfahrern sanken leicht von 25 auf 23. Dabei wurden 22 (23) Menschen verletzt, ein Mann starb. Bei 115 Unfällen beging der Fahrer Unfallflucht. Im Vorjahr wurden nur 82 solche Fälle gezählt. "Dafür konnten wir die Aufklärungsquote von 28 auf 42 Prozent steigern. "

Bei den Unfallursachen liegen Fehler beim Abbiegen und Wenden mit 202 Unfällen an oberster Stelle. Gleich darauf folgen ungenügender Sicherheitsabstand (169) und Nichtbeachtung des Rechtsfahrgebots (122). Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit und Nichtbeachten der Vorfahrt liegen mit 58 respektive 59 Unfällen ungefähr gleichauf. Es folgen Fehler beim Überholen (22) und Unfälle bei Glätte (16).

Die Zahl der Unfälle, die junge Fahrer von 18 bis 24 Jahren verursacht haben, stieg von 54 auf 71 an, liegt damit aber wieder im Durchschnitt der letzten Jahre. Die Zahl der Unfälle, die Senioren verursacht haben, stieg indessen deutlich von 52 auf 71 an.

Die Zahl der Wildunfälle ist 2019 gegenüber dem Vorjahr von 420 auf 467 gestiegen, liegt aber weiterhin deutlich unter der Zahl von 539 im Jahr 2015. "Die Zahl der Wildunfälle ist nach wie vor ein großes Problem", sagt Eckl. Das wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass die Wildunfälle fast die Hälfte aller Unfälle ausmachen. Dies sei jedoch vor allem dem ländlich geprägten Bereich der Polizeiinspektion zuzurechnen. Davor ging die Zahl der Wildunfälle mit Verletzten zurück: 2018 wurden sechs solcher Unfälle mit sechs Leichtverletzten gezählt, 2019 waren es zwei Unfälle mit zwei Leichtverletzten.

HK

Kai Bader