Breitenbrunn (swp) In vielen Ortschaften gibt es einen Dorfweiher.
Er war und ist beliebter Treffpunkt. Darüber hinaus hatte oder hat er oft noch andere Funktionen zu erfüllen: Wenn ein Brand ausbricht, kann er den Feuerwehrleuten Löschwasser in großer Menge liefern. Und er ist häufig Bestandteil einer geregelten Oberflächenentwässerung. Im Zentrum der Breitenbrunner Ortsteile Buch und Siegertshofen befinden sich solche Weiher, die das Ortsbild prägen.
In einer Zeit des fortschreitenden Verlusts von wertvollem Lebensraum leisten diese Biotope als Regenerationszonen einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz. Und dass sich etwas rührt in den beiden Weihern, bekommt man nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören. Nahezu rund um die Uhr konzertieren die Frösche und beschallen mit ihrem Konzert ihr Umfeld in unterschiedlicher Lautstärke.
Nun ist es aber so, dass an den Teichen in Buch und Siegertshofen die Natur im Laufe der Jahre ein klein wenig in Schieflage geraten zu sein scheint. Schilf und Algen nehmen überhand, die Feuchtbiotope drohen zu verschlammen. Dazu kommt, dass es in dem Weiher in Siegertshofen viele Goldfische gibt, die dort eigentlich nichts zu suchen hätten. Irgend jemand muss sie irgendwann dort ausgesetzt haben.
Bei Bürgerversammlungen in Buch und in Wolfertshofen wurde in jüngster Vergangenheit öfter einmal ein Großreinemachen für die Dorfweiher angemahnt. Deswegen befand sich das Thema auf der Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung in Breitenbrunn am gestrigen Montagabend.
Bürgermeister Johann Lanzhammer (FW) will über die Regionale Innovationsagentur des Landkreises Neumarkt eine Leader-Förderung für diese Maßnahmen beantragen. Die Regina GmbH gibt es mittlerweile schon mehr als zwei Jahrzehnte. Sie verfolgt seither das Ziel, die Entwicklung des ländlichen Raums zu fördern und die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen im Landkreis Neumarkt zu erhalten und zu verbessern.
Was den Weiher in Siegertshofen betrifft, so soll es nicht nur bei einer Gewässer-Pflege bleiben. Auch das Umfeld mit dem angrenzenden Bushäuschen soll aufgehübscht und mit der Aufstellung von der einen oder anderen Ruhebank einladender gestaltet werden.
Auch auf einer Wiese am Ortseingang von Breitenbrunn, zwischen der Staatsstraße 2234 und dem Sankt-Sebastians-Weg, gibt es ein Feuchtbiotop. Das passt wunderbar in das Landschaftsbild und ist ein wahres Refugium für eine vielfältige Fauna und Flora. Auf der Wasseroberfläche blühen Teichrosen, deren Anblick man von einer Sitzbank am Ufer aus genießen kann, und in seiner unmittelbaren Nähe macht es sich von Zeit zu Zeit Meister Bockert - so wird der Biber im Volksmund auch genannt - bequem. In den Wintermonaten, wenn das Gewässer zugefroren ist, bietet es außerdem eine passable Fläche zum Eisstockschießen, die gerne genutzt wird. Zehn Jahre ist es mittlerweile her, dass die Feuchtfläche umfangreich saniert wurde.
Seit damals ein neuer Wasserzulauf und neue Wasserabläufe geschaffen wurden, wird das Biotop vom Wasser der nahen Sebastians-Quelle gespeist. Damit hat die Gemeinde seinerzeit dem Wunsch vieler Bürger entsprochen, die eine Versandung des Tümpels befürchteten. Jetzt stehen, wie zu hören war, wieder ein paar Pflegemaßnahmen an. Auch die sollen als Leader-Projekt angemeldet werden.
