Gaimersheim
Meeresgrund trifft Horizont

Schüler des Gymnasiums Gaimersheim fahren zum ersten Mal ans Wattenmeer

27.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:44 Uhr

Gaimersheim (DK) „Ab ans Wattenmeer“ hieß es vor wenigen Tagen für die Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen des Gymnasiums Gaimersheim. Dabei lernten sie den einzigartigen Naturraum unter verschiedenen Aspekten kennen und sammelten großartige Eindrücke.

Zunächst ging es mit dem Zug von Ingolstadt nach Hamburg. Dort traten die Kinder eine Hafenrundfahrt an. Neben dem Containerhafen war die erst vor Kurzem eröffnete Elbphilharmonie der Höhepunkt der Tour. Danach ging es gleich weiter mit dem Bus zur Jugendherberge nach Tönning.

Tags darauf besuchten die Schüler unter Begleitung einer Umweltpädagogin die beeindruckende Ausstellung des Wattforums Multimar. Sie lernten dabei den Lebensraum Wattenmeer näher kennen und konnten direkten „Kontakt zu Meeresbewohnern wie Seesternen aufnehmen“. Vertieft wurden die Eindrücke durch eine Eiderschifffahrt, bei der ein Seetierfang zusammen mit den Schülern ausgewertet wurde. Dabei konnten zahlreiche Gymnasiasten mit umfangreichem Wissen beeindrucken. Die Herzen schlugen höher, als das Schiff nahe an den Seehundbänken vorbeifuhr.

Ganz im Zeichen von Seehunden und Kegelrobben stand der nächste Tag. Die Gruppe besuchte die Seehundauffangstation in Friedrichskoog, die sich Jungtieren (sogenannten Heulern) annimmt, die nicht mehr von ihrer eigenen Mutter versorgt werden. In diesem Jahr werden bereits über 200 Tiere von der Station aufgezogen und sollen später wieder in die Freiheit entlassen werden.

Am folgenden Tag besuchten die Gymnasiasten den Westküstenpark in Sankt Peter-Ording. Hier waren die Schülerinnen und Schüler mit einem Erlebnisangebot als Vogelforscher unterwegs und bekamen einen Eindruck von der vielfältigen Vogelwelt des Watts. Leuchtende Augen hatten die Kinder aber vor allem am Robbenbecken, wo erst in der Nacht zuvor ein Robbenjunges geboren wurde.

Ein besonderes Highlight hatte der nächste Tag zu bieten: Die Schülerinnen und Schüler begaben sich auf eine geführte Watterkundung. Die Wanderung erfolgte barfuß, so dass die unterschiedlichen Wattarten ganz besonders intensiv wahrgenommen werden konnten. Zur Belustigung trugen die Geräusche bei, die beim Herausziehen der Füße aus dem Schlick zu hören waren. An einem Priel – einem Wasserlauf im Watt – angekommen, wurden die Schüler mit Keschern ausgestattet und konnten die Fauna selbst untersuchen.

Am Nachmittag wurden dann im Wasserlabor der Jugendherberge Versuche mit den Bewohnern des Watts – beispielsweise Wattwurm, Miesmuschel und Strandkrabben – durchgeführt sowie die unterschiedlichen Wattarten unter dem Binokular betrachtet.

Trotz des straffen Programms hatten die Schüler auch noch genügend Freizeit, um miteinander Zeit zu verbringen oder ihr im Kunstunterricht gestaltetes Watttagebuch zu füllen. Manche nutzten die Zeit auch, um einen Beitrag für den bunten Abend einzustudieren, der mit einem vielfältigen Programm die erlebnisreiche Fahrt abschloss.

Auch für die begleiteten Lehrkräfte war diese erste Fahrt ein voller Erfolg. Die vielen positiven Eindrücke und die Begeisterung der Schüler bestätigten die Pädagogen in ihrer Absicht, die Fahrt dauerhaft in das Reiseprogramm des Gymnasiums aufzunehmen.