Ingolstadt (DK) Was braucht ein cooles Clubkonzert mehr als fünf Vollblutmusiker, pulsierende Grooves und hypnotisierende Melodien?
Meena Cryle und Chris Fillmore haben mit ihrer Band dem Ingolstädter Bluesfest mit Southern Soul, Blues und Rock'n'Roll alle Ehre gemacht und der Ankündigung als "perfekte Mischung aus Vintage Sound, zeitgemäßer Interpretation und unglaublicher Spielfreude" Folge geleistet.
"I do not write or read notes, I can see music in different colours and forms and symbols and I learn because I listen. " - mit diesem Satz auf ihrer Homepage hat Meena Cryle eigentlich schon alles gesagt, was ihre Songs und den Einsatz ihrer Stimme ausmacht. Diese sieht sie als Instrument, mit dem sie ihre Musik mitten aus dem Leben schöpft. Meena Cryle singt, seit sie denken kann und war schon in ganz Europa und Nordamerika musikalisch auf Reisen. Zusammen mit Gitarrist Chris Fillmore sind zwischen 2010 und 2013 drei Alben entstanden, aus welchen die Band nun einen Querschnitt in der gut gefüllten Neuen Welt präsentiert. Zusammen mit E-Bassist Alex Trier, Pianist "Söa Fitzpatrick" Dietzel und Schlagzeuger Bernhard Egger (vielleicht Einigen bekannt vom YouTube-Kanal "Auf dem roten Stuhl") gibt es zwei Stunden Ohrenschmaus zum Abschalten und Gedanken treiben lassen. Meena Cryle singt voller Inbrunst - sie legt sowohl in ihre eigenen Nummern als auch in Coverversionen von Klassikern wie "I'd rather go blind" von Etta James oder "New York City's killing me" von Ray Lamontagne ihre volle Leidenschaft.
Egal ob 4/4-Shuffle oder 6/8-Ballade - Chris Fillmore zeigt an verschiedenen E-Gitarren zurückhaltend und dennoch durchdringend seine Fingerfertigkeit an den Saiten. Alle Musiker sind musikalisch versiert und steuern diverse Soli bei, die sich angenehm in den bluesigen Flow einfügen. Als Meena Cryle gegen Ende des Konzerts selber zur Gitarre greift, wird der Klangkörper noch voluminöser und bekommt einen gewaltigen Schub - gerne öfter! Die österreichische Vollblut-Sängerin bedankt sich schließlich beim Publikum und fordert es auf, weiterhin Live-Auftritte jeglicher Künstler zu unterstützen, da von Angesicht zu Angesicht immer eine ganz besondere Energie entsteht. Dem kann nur zugestimmt werden!
Sandra-Isabel Knobloch
