Maurer auf Liste der Liberalen

21.12.2007 | Stand 03.12.2020, 6:15 Uhr

Landratskandidat Thomas Stockmaier (erste Reihe, 2.v.l.) setzt hohe Ziele für die Liberalen: Sie wollen in Fraktionsstärke in den Kreistag einziehen. Links im Bild: Stefan Maurer, CSU-Mitglied und Bürgermeisterkandidat der Gerolsbacher Unabhängigen Bürger, der überraschend bei der FDP auf dem fünften Listenplatz antritt. - Foto: Ermert

Wolnzach (pat) Ein großes Ziel haben sich die Liberalen gesetzt: Landratskandidat Thomas Stockmaier und seine Mannschaft wollen in Fraktionsstärke in den Kreistag einziehen. Mit im Boot der Liberalen: CSU-Mann Stefan Maurer aus Gerolsbach.

Seine Kandidatur war für manche im Saal durchaus eine Überraschung. "Ich bin CSU-Mitglied und trete in meiner Heimatgemeinde als Bürgermeisterkandidat für die Unabhängigen Bürger an", stellte sich Stefan Maurer – und bat dennoch um die Unterstützung der Liberalen. Sie wurde ihm erteilt. Lediglich fünf Neinstimmen erntete Maurer.

Bislang stellt die FDP im Landkreis zwei Kreisräte. Um den Fraktionsstatus zu erhalten, müssten die Liberalen aber mit mindestens sechs Räten in das Gremium einziehen. "Das ist ein hohes Ziel. Aber man muss sich eben welche setzen", gab Stockmaier in seiner Begrüßungsansprache die Richtung vor. Nach oben will die FDP also. Erreichen will sie das mit einem starken Oppositionskurs. "Wir nehmen diese Position ein, weil der Aufgabe sonst niemand im Kreistag nachkommt", gab sich der Kreisvorsitzende von vornherein kämpferisch. Zur Aufstellungsversammlung erschienen immerhin 50 Liberale. So viele seien es noch nie gewesen, sagte Stockmaier. "Die Motivation stimmt, die Resonanz auch. Wir sind alle hoch motiviert", schritt er voran im selbst erklärten "Kampf gegen die Selbstherrlichkeit und Allmacht einiger Lokalpolitiker im Kreis". Die Listenaufstellung war danach Sache des Bezirksvorsitzenden Daniel Volk, der alle Kandidaten um eine ausführliche Vorstellung bat. Angeführt wird die Liste von Thomas Stockmaier. Hinter ihm wurden Nikolaus Kühn aus Reichertshausen, sowie die Bürgermeisterkandidaten Petra Thalmeir-Bichler (Wolnzach) und Franz Niedermayr (Pfaffenhofen) platziert. Fast alle Nominierungen erfolgten einstimmig, mit Ausnahme von Stefan Maurer und Gabriele Gerdau und Patricia Ewerling (je drei), Andrea Stockmaier-Didier, Burghard Schimanski und Manfred Kreutmaier (je eine). Alle übrigen Kandidaten hatten den ganzen Saal hinter sich, am Ende wurden auch noch Franz Niedermayr und Matthias Saalfeld zu Listenbeauftragten bestimmt. Mit lediglich 17 Frauen auf der Liste – davon alleine sieben auf den letzten zehn Plätzen – ist die FDP im Landkreis eher eine Männerdomäne. Und sie wird klar von den Ortsverbänden Wolnzach (22 Kandidaten) und Pfaffenhofen (20 Kandidaten) dominiert.

Die übrigen liberalen Kandidaten verteilen sich auf die Gemeinden Rohrbach und Reichertshofen (je vier), Gerolsbach und Vohburg (je drei), Reichertshausen (drei), Geisenfeld und Scheyern (je einen). Das Formulieren der politischen Ziele war abschließend Sache von Franz Niedermayr. Eine Realschule für Rohrbach, die Verbesserung der Lage auf dem Ausbildungsmarkt, die Autobahnausfahrt Bruckbach, mehr Freiheiten für Bauherren und ein wettkampftaugliches Hallenbad im Landkreis stehen demnach auf der Agenda der FDP. Wichtig sei es ihm, die Jugend mit ins Boot zu holen, fügte Niedermayr an. "Und wir wollen den Schulterschluss mit den Bürgern, über deren Kopf künftig nicht mehr so sehr hinweg entschieden werden soll." All das wollen die Liberalen in einem fairen, aber harten Wahlkampf erreichen.