stadtgeflüster
Mathelehrer, Frauen und Äpfel

23.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:30 Uhr
Sieben Äpfel geschenkt bekamen wir kürzlich in der Mittagspause im Pflanzenlabyrinth im Klenzepark. −Foto: Stephan

Die Zahl 28 hat jede Menge Bedeutungen.

 

In der Mathematik ist sie zum Beispiel die zweite und einzige zweistellige vollkommene Zahl, da sie die Summe ihrer positiven echten Teiler ist. Außerdem ist sie eine Dreieckszahl und die Summe der ersten fünf Primzahlen. Wem das zu hoch war (keine Sorge, wir haben das auch einfach aus einer Online-Enzyklopädie kopiert), für den haben wir ein paar greifbare Hintergründe: Im Periodensystem der Elemente ist die 28 die Ordnungszahl von Nickel. Der erwachsene Mensch besitzt - ohne Weisheitszähne - 28 Zähne. Das schwedische Alphabet enthält ebenfalls 28 Buchstaben.

Hinter der 28 verbirgt sich aber auch eine äußerst tiefsinnige Symbolik. In der Zahlenmystik ist sie beispielsweise die Mondzahl. Und sie steht für den weiblichen Zyklus. Deshalb ist sie ganz allgemein auch die Zahl der Frau, wie wir kürzlich in unserer Mittagspause gelernt haben. Und zwar bei einem Spaziergang durch das - von einem reinen Frauenprojekt inspirierte - Pflanzenlabyrinth im Klenzepark.

Das hat nämlich 28 Windungen auf dem Weg zur Mitte, auf dem der Besucher zu sich selbst finden kann, erklärte uns ein Herr, der zur Pflege der herbstlich leuchtenden Pflanzen ausgerückt war. Er erzählte auch von einem Paar, das bereits 14-mal zusammen umgezogen war und angesichts der Labyrinthsymbolik der Meinung war, dass es locker 28-mal schaffen würde. Gott sei Dank, denn in der Numerologie bedeutet die 28, dass gemeinsame Unternehmungen in Partnerschaften in die Zielgerade gehen können.

28-Mal umziehen wäre uns dann aber doch zu viel. Da haben wir lieber die Äpfel angenommen, die uns der nette Mann eigens vom Baum im Labyrinthzentrum gepflückt und geschenkt hat. So als kleiner Snack zwischendurch. Es waren übrigens 7, mathematisch gesehen ein Teiler von 28. Jetzt erschließt sich uns endlich, wieso unser Mathelehrer früher immer wollte, dass wir mit Äpfeln rechnen. Vielleicht verstehen wir bald dann doch noch, warum die 28 die einzige zweistellige vollkommene Zahl ist.

tjs