Adelzhausen (DK) Bei einer Massenkarambolage auf der A8 nahe Adelzhausen (Kreis Aichach-Friedberg) sind gestern am späten Nachmittag 27 Menschen verletzt worden, einer davon schwer. Zwei weitere schwere Verkehrsunfälle hatten sich bereits am Mittwoch ereignet - dabei starben drei Frauen.
Fast alle Opfer der Massenkarambolage bei Adelzhausen kamen mit leichteren Blessuren davon, ein Mensch wurde nach Polizeiangaben schwer verletzt. Auslöser der Unfälle nahe Augsburg war ein Auffahrunfall zweier Autos gewesen. Zur Unfallzeit ging dort ein wolkenbruchartiger Regen nieder. Nach einer ersten Bilanz der Polizei waren gegen 17 Uhr zwei Autos zwischen den Anschlussstellen Adelzhausen und Odelzhausen ineinander gekracht. Daraufhin ereigneten sich auf einer Länge von etwa 150 Metern mehrere weitere Auffahrunfälle. Insgesamt seien 29 Autos beteiligt gewesen. Entgegen ersten Angaben der Polizei waren keine Lastwagen oder Omnibusse in die Unfallserie verwickelt. Ein großes Aufgebot an Ärzten und Sanitätern behandelte die Verletzten noch an der Unfallstelle. 27 Personen seien in umliegende Krankenhäuser gebracht worden, schilderte ein Polizeisprecher am Unfallort. Der Beamte rechnete damit, dass jedoch nur wenige von ihnen stationär in den Kliniken bleiben müssen. Es bildete sich ein kilometerlanger Rückstau. Die Autobahn blieb Richtung München bis in den Abend gesperrt.
Bei einem Unfall nahe Fichtelberg (Landkreis Bayreuth) kamen zwei Frauen ums Leben. Die 18 Jahre alte Fahrerin war am Abend mit ihrem Auto zwischen Fichtelberg und der Bundesstraße 303 unterwegs, wie die Polizei gestern mitteilte. Im Wagen saßen noch eine 28-Jährige und eine 16-Jährige.
Das Auto kam in einer Linkskurve von der Straße ab. Es rollte in einen Graben, überschlug sich und prallte gegen einen Baum. Die Fahrerin und ihre Beifahrerin starben noch am Unfallort. Besonders tragisch: Eine der tödlich verunglückten Frauen war die Tochter eines Feuerwehrmannes, der mit seinen Kollegen zum Unfallort geeilt war.
Die Feuerwehrführung des Landkreises Bayreuth bestätigte gestern entsprechende Medienberichte. Man werde dem Mann, seiner Familie und den anderen beteiligten Rettungskräften nun alle Unterstützung zukommen lassen, die nötig sei, sagte Kreisbrandrat Herrmann Schreck. Die 16-Jährige auf der Rückbank verletzte sich schwer und wurde in ein Krankenhaus verbracht. Zur Unfallursache konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen.
Bei einem zweiten Unfall in der Nähe von Oberaudorf (Landkreis Rosenheim) ist eine 39-jährige Mutter ums Leben gekommen. Der 42-jährige Ehemann und der 7-jährige Sohn wurden schwer verletzt, wie die Polizei gestern mitteilte. Vater und Sohn kamen ins Krankenhaus, schweben aber nicht in Lebensgefahr. Das Auto der Münchner Familie kam zwischen Oberaudorf und Brannenburg von der Straße ab und prallte frontal gegen einen Baum. Der Wagen wurde dabei in mehrere Teile zerrissen. Zum Unfallzeitpunkt saß der Mann am Steuer. Ein Gutachter soll die Ursache klären. Derzeit gebe es noch keine Anhaltspunkte für besondere Umstände, welche zum Unfall geführt hätten, sagte ein Polizeisprecher.
