Pfaffenhofen
Massenansturm auf "Donikkl"

26.04.2010 | Stand 03.12.2020, 4:04 Uhr

Tom Palme alias Tom Wagner, Donikkl alias Andreas Donauer, und Rodscha aus Kambodscha alias Rodscha Schneider (von links) heizten im überfüllten Rennbahnsaal den Zuhörern ein – die Kids warten begeistert, sofern sie etwas sehen konnten. - Fotos: Eibisch

Pfaffenhofen (em) Tanzende Kids und leuchtende Kinderaugen konnten in der Stockerhalle auf der Rennbahn beim Livekonzert von "Donikkl und die Weißwürschtl" beobachtet werden. Allerdings trübten organisatorische Probleme bei vielen Besuchern die Freude am Konzert doch ganz erheblich.

Die Gruppe um Andreas Donhauser präsentiert zeitgemäße Lieder, die sich nicht nur Kinder gerne anhören. Die Songs sind Ohrwürmer voller Lebenslust, Wortwitz und Ideenreichtum – zum Mitlachen, Mitmachen, Mitsingen und Mittanzen. Und auch Jugendliche und Erwachsene lassen sich mitreißen von dieser neuen Art der Kindermusik und der tollen Bühnenshow. In fast alle Lieder wird das Publikum integriert: Da werden Papas zu starken Tigern, Mamas zu Hulahula-Tänzerinnen und die Kinder zu feiernden Rittern oder wilden Indianern.

Doch uneingeschränkt toll war das Donikkl-Konzert nur für die Besucher, die auf den vorderen hundert Quadratmetern – unmittelbar vor der Bühne – einen Stehplatz gefunden hatten. Eigentlich war dieser abgesperrte Bereich sinnvollerweise für Kinder reserviert. Doch fanden sich auch viele Erwachsene ein, die ihre Kids dort nicht alleine lassen wollten. Etliche Papas setzten ihre Kinder auf ihre Schultern – und nahmen damit den hinter ihnen sitzenden Besuchern jede Sicht.

Rennbahn-Wirt Bernhard Stocker räumte gegenüber dem Pfaffenhofener Kurier ein, "dass wir von dem Ansturm überrascht wurden." Kein Wunder, denn mit 820 verkauften Karten war der Saal überfüllt. Schon beim Einlass hätten die Veranstalter eine andere Regelung treffen müssen: Die Schlange der Menschen, die in den Saal wollten, war zeitweise über 100 Meter lang. Auch nach Konzertbeginn standen noch etliche Gäste im Freien, sie wurden dann ohne Einlasskontrolle eingelassen – dadurch erhöhte sich die Zahl der Besucher unkontrolliert.

Für die Gäste, die weiter weg von der Bühne mit einem Sitzplatz zufrieden sein mussten, hatten die Veranstalter eine Videowand aufgebaut, auf der die laufende Show zu beobachten sein sollte. Eine gute Idee, aber schlecht umgesetzt, denn die Väter mit ihren Kids auf den Schultern standen nicht nur vor den anderen Gästen, sondern auch vor der Video-Kamera. Als die Techniker merkten, dass die Kamera viel zu niedrig platziert war, wurde sie für einen Umbau ausgeschaltet. Nach der Wiederinbetriebnahme wurden die Erwartungen wieder enttäuscht – immer wieder liefen Besucher vor der Kamera umher.

Hannelore Fallmann aus Oberpaindorf, eine der enttäuschten Omas, meinte im Gespräch mit dem PK, dass die zehn Euro pro Eintrittskarte – auch für Kinder – "rausgeworfenes Geld" gewesen seien: "Weder meine Enkel noch ich haben etwas gesehen." Tom Palme, einer der Verantwortlichen aus der Donikkl-Gruppe versicherte schon einmal, dass "wir im nächsten Jahr wieder nach Pfaffenhofen kommen." Ein Termin im Juni 2011 sei schon im Gespräch. "Wegen des unglaublich großen Andrangs" wird der nächste Auftritt zwar wieder auf dem Rennbahngelände stattfinden, jedoch im Freien. "Dann wird die Sicht für alle gut sein," versprach das Vorbild aller Kinder, die sich nicht die Haare kämmen lassen.