Wasserzell
Maßanfertigung

Die Wasserzeller Feuerwehr hat jetzt ein Unikat als Löschfahrzeug

23.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:04 Uhr

Ein wenig kürzer und mehr Bodenfreiheit: Das neue Löschfahrzeug wurde in etlichen Tests auf die örtlichen Gegebenheiten in Wasserzell abgestimmt. - Foto: Lehmeyer

Wasserzell (EK) In feierlichem Rahmen hat die Freiwillige Feuerwehr Wasserzell ihr neues Löschfahrzeug offiziell in Betrieb genommen. Pater Leopold Langer spendete den kirchlichen Segen.

Wasserzell (wle) In feierlichem Rahmen hat die Freiwillige Feuerwehr Wasserzell ihr neues Löschfahrzeug offiziell in Betrieb genommen. Pater Leopold Langer spendete den kirchlichen Segen. Das Fahrzeug solle helfen, die zerstörerische Gewalt des Feuers zu brechen, Unglück und Naturkatastrophen abzuwehren, so Langer. Diese Anliegen wurden auch in den Fürbitten von jungen Feuerwehrfrauen und -männern nochmals verdeutlicht.

Kommandant und Vereinsvorstand Jürgen Kraus schilderte in seiner kurzweiligen Ansprache den Werdegang. Im Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Eichstätt wurde im Jahr 2014 für den Standort Wasserzell mindestens ein Mittleres Löschfahrzeug ("Staffel-Löschfahrzeug") oder ein Löschgruppenfahrzeug (LF 10) festgelegt. Die Verantwortlichen entschieden sich für ein LF 10, auch wenn dieses Fahrzeug mit den üblichen Standardmaßen für die örtlichen Verhältnisse (Hallenhöhe, Stellplatzlänge, steile Ausfahrt über Kuppe, enge Zufahrt) zunächst ungeeignet erschien. Das Fahrgestell musste wesentlich mehr Bodenfreiheit aufweisen, und der Aufbau musste niedriger als sonst üblich ausfallen. Damit fehlten rund sechs Kubikmeter Volumen, die vom Aufbauhersteller und dann auch bei der weiteren Ausrüstung kompensiert werden mussten. Nach etlichen Tests und zwölf Versionen sei ein Fahrzeug herausgekommen, das momentan zwar ein Unikat darstelle, aber möglicherweise aufgrund ähnlicher Bedingungen künftig öfter hergestellt werden könnte, so Kraus. Wenn auch zeitweise die Telefone heiß gelaufen seien, habe die Zusammenarbeit mit den Firmen letztendlich bestens geklappt.

Bürgermeister Gerhard Nieberle dankte den Feuerwehrkameraden dafür, "dass sie da reinlaufen, wo andere rauslaufen". Er hoffte, dass sie mit dem neuen Fahrzeug stets gesund vom Einsatz zurückkehren, und überreichte symbolisch den Schlüssel. Kreisbrandrat Martin Lackner dankte der Stadt für ihre vorbildliche Pflichterfüllung nach dem Feuerwehrgesetz und wünschte der Wehr ebenfalls vor allem unfallfreie Einsätze und genügend motivierten Nachwuchs auch in kommenden Jahren. Stadtbrandinspektor Dieter Hiemer betonte, dass mit dem neuen Fahrzeug neue Aufgaben und ein erweiterter Einsatzradius auf die Wehr zukommen. Stadtrat und Ortssprecher Hans Tratz schloss den Reigen der Festredner mit seinen Glückwünschen: Wasserzell sei aktuell noch in der glücklichen Lage, dass es ausreichend Feuerwehrnachwuchs gebe. Aber wenn dieser Nachwuchs weiterhin gezwungen sei, den Ort mangels Baugrundstücken zu verlassen, dann sähe es wohl in der Zukunft anders aus.

Zum Abschluss der Feierstunde freute sich Kommandant Kraus, zusammen mit Kreisbrandrat Lackner und Stadtbrandinspektor Hiemer die Kameraden Wolfgang Frank und Rainer Kerschenlohr für 25 Jahre aktive Dienstzeit ehren zu können. Bei seinem Vertreter im Feuerwehrverein und "persönlichem Prellbock" Klaus Kerschenlohr bedankte er sich für dessen unermüdlichen Einsatz als "fleißiges Lieschen" im Hintergrund. Bei Hans Meier bedankte sich Kraus für über 40 Jahre aktive Dienstzeit, für über 34 Jahre Engagement als Schriftführer und den dreimaligen Einsatz im Festausschuss bei Vereinsjubiläen. Deshalb habe die Mitgliederversammlung beschlossen, Hans Meier zum Ehrenmitglied zu ernennen.