Ingolstadt
Maskenpflicht an Grundschulen in der Kritik

Nach Flut von Zuschriften: OB Scharpf will Aufhebung der Regel prüfen lassen

21.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:18 Uhr
Die Maskenpflicht für Grundschüler während der gesamten Unterrichtszeit steht in der Kritik. OB Scharpf lässt prüfen, ob sie in Ingolstadt wieder aufgehoben werden kann. −Foto: DK-Archiv

Ingolstadt - Wird die derzeit geltende Maskenpflicht an Grundschulen auch im Unterricht in Ingolstadt wieder abgeschafft? Nach einer Flut von Zuschriften hat OB Christian Scharpf angekündigt, eine Aufhebung der ab einer 7-Tages-Inzidenz geltenden Regel prüfen zu lassen.

 

Auch der Ingolstädter Arzt und Homöopath Heinz Gärber hat Scharpf angeschrieben mit der Bitte, dem Beispiel der Stadt München zu folgen und die Maskenpflicht für Grundschüler im Unterricht außer Kraft zu setzen. Er habe in seiner Praxis schon seit Wochen jeden Tag Schüler mit teils erheblichen Problemen vor sich sitzen, "die aufgrund der Maskenpflicht schlichtweg nicht mehr schulfähig sind", schreibt Gärber. Aus medizinischer Sicht spräche eine ganze Reihe wissenschaftlicher Erkenntnisse gegen die ausgedehnte Maskenpflicht bei Kindern. Gärber verweist auf die Corona-Kita-Studie, nach der jüngere Kinder offenbar nicht maßgeblich am Infektionsgeschehen beteiligt seien. Er sieht "erhebliche Risiken des Maskentragens" wie erhöhtes Infektionsrisiko und betont, der hygienische Umgang mit den Masken sei umso schwieriger, je jünger Kinder seien.

Unterdessen steht die Corona-Ampel in Ingolstadt weiter auf Rot. Laut Landesamt für Gesundheit (LGL), nach dem sich die Ampel richtet, wird für Ingolstadt (Stand Mittwoch, 8 Uhr) eine 7-Tages-Inzidenz von 65,51 berechnet. Das RKI-Dashboard gibt einen Wert (Stand Mittwoch, 0 Uhr) von 47,3 an, das wäre Gelb, teilt aber auf seiner Homepage mit, dass die Werte aufgrund von Übermittlungsverzögerungen differieren können. Für die Stadt zählt seit Einführung der bayerischen Corona-Ampel der Wert des LGL, so Stadtsprecher Michael Klarner. Doch selbst, wenn die Ampel umspringen würde, gelten die verschärften Maßnahmen mit Maskenpflicht in belebten Bereichen der Altstadt, Kontaktbeschränkungen und früherer Sperrzeit so lange, bis die Grenzwerte sechs Tage unterschritten werden. Während bei bundesweiten Sportveranstaltungen derzeit in Ingolstadt keine Zuschauer zugelassen sind, gilt für sonstige Sportveranstaltungen für Zuschauer Maskenpflicht auch am Platz sowie Mindestabstand zwischen Teilnehmern, die nicht zwei Hausständen oder einer Gruppe von maximal fünf Personen angehören. Für die Ausübung des Freizeitsports oder das Training in Fitnessstudios gibt es aktuell keine Beschränkungen.

rl