Alfershausen
Martinskirche schlägt glückliche Stunde

Hoher Zuschuss der Landeskirche ermöglicht Sanierung Turmuhr gehört Kommune

17.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:38 Uhr

Völlig verbraucht sind die Zifferblätter der Alfershausener Kirchturmuhr. Im Zuge der Sanierung des Gotteshauses werden auch sie generalüberholt. - Foto: Karch

Alfershausen (al) Noch Anfang November hatte Pfarrerin Beate Krauß nicht gerade optimistisch in die Zukunft geblickt. "Es sieht nicht rosig aus", musste sie beim Blick auf die sanierungsbedürftige Martinskirche einräumen. Satte 618 000 Euro soll die Sanierung des Gotteshauses kosten, eine Summe, die die kleine Kirchengemeinde nicht stemmen kann - trotz der 100 000 Euro, die sie an Rücklagen angesammelt hat.

Zudem wohnen nur 400 der insgesamt 1100 Gemeindemitglieder in Alfershausen, die anderen in Heideck. Und die haben zum einen nicht die enge Verbindung zu der Martinskirche, zum anderen brauchen sie Geld für die Finanzierung der Fluchttreppe am Gemeindehaus.

Trotz der wenig rosigen Aussichten reichte die Kirchengemeinde mithilfe der Verwaltungsstelle in Nördlingen alle Unterlagen und einen Zuschussantrag bei der Landeskirche ein. Deren Verteilungsausschuss tagt nur dreimal im Jahr, das letzte Mal kurz vor Weihnachten. Und es hat für ein Weihnachtsgeschenk gereicht: Die Landeskirche bezuschusst die Sanierung der Kirche mit der hohen Summe von 430 000 Euro. "Wir waren total glücklich", erinnert sich die Pfarrerin an den Moment, als diese Nachricht eintraf. Was letztlich den Ausschlag für diese großzügige Förderung gegeben hat, weiß keiner so genau. Aber für die Gemeinde zählt das Ergebnis. "Zwar müssen wir zusätzlich zu unseren Rücklagen noch 30 000 Euro aufbringen", sagt Krauß. "Aber der Kirchenvorstand hat gesagt: ,Wir schaffen das' ."

Schon am 7. März ist Submission für die Ausschreibung der Bauarbeiten, Ende März, Anfang April soll das Gerüst aufgestellt werden. Bis zum Herbst sollen unter anderem die Balken im Dachstuhl erneuert, das Dach gedeckt und Risse in der Fassade verpresst sein.

Und wenn schon ein Gerüst an der Kirche steht, sollen auch die Zifferblätter der Turmuhr - immerhin vier Stück - restauriert werden. Rund 6500 Euro wird das kosten. Bezahlen muss das die Marktgemeinde, denn die hat sich im Eingemeindungsvertrag 1978 dazu verpflichtet. "Das ist aber die einzige Turmuhr, die der Gemeinde gehört", hat Bürgermeister Georg Küttinger in der jüngsten Sitzung des Marktrats mitgeteilt.