Martialische Wortwahl

03.04.2020 | Stand 11.12.2020, 3:34 Uhr |

Leserbrief zu "Die Niederlage ist ein Waisenkind", erschienen in der DONAUKURIER-Ausgabe vom 1. April:

Nachtreten gilt in der Politik als schlechter Stil, im Sport wird dieses Vergehen mit einem Platzverweis geahndet. Der Ankauf des alten Landratsamts erfolgte auch mit den Stimmen aus der CWG-Fraktion.

Beim leichtfertigen Umgang mit Steuergeldern wird der im Volksmund gerne als "Feuerwehrpalast Deising" bezeichnete Neubau nicht erwähnt. Als Vater des Bauwerks gilt ein Kommunalpolitiker aus den Reihen der CWG. Erst die Intervention des BGR-Bürgermeisterkandidaten Martin Schwarzmeier verhinderte den Auswuchs zum Millionengrab. Mit dem Feuerwehrhaus in Deising schuf man zudem einen Präzedenzfall, das geplante Dorfgemeinschaftshaus in Otterzhofen lässt grüßen.

Die Erwartungshaltung hierzu scheint hoch zu sein, wie das hervorragende Wahlergebnis der CWG vor allem auf den Höhen östlich des Kanals vermuten lässt. Zünglein an der Waage könnte das unglückliche Agieren des scheidenden Bürgermeisters Siegfried Lösch in Sachen Industriegebiet Haidhof gewesen sein. Eventuell wurde er in diesem Fall von den fraktionsinternen Überläufern aus der Tourismusbranche - schlecht - beraten.

Bei einer Kommunalwahl in einem beschaulichen Städtchen wie Riedenburg verbietet sich ein Vokabular wie das Wort "kriegsentscheidend". Die aktuelle Situation sowie die Geschichte unsers Landes schließen eine derart martialische Wortwahl aus. Das "C" im Namen der Gruppierung verführt noch zu einer abschließenden Wertung: "Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein."

Alexander Riepl,
Riedenburg-Thann

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