München
Markus Söder: "Es gibt keine Verschärfung, sondern eine Verlängerung"

30.03.2020 | Stand 23.09.2023, 11:25 Uhr
Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern, spricht auf einer Pressekonferenz. −Foto: Matthias Balk/dpa

München - Ministerpräsident Markus Söder informiert am Montagmittag in einer Live-Pressekonferenz über die neusten Entwicklungen zur Coronavirus-Infektion in Bayern.

Seit dem 21. März gelten in Bayern die erweiterten Ausgangsbeschränkungen. Das Haus darf nur noch zum Einkaufen, für Arztbesuche, für den Weg zur Arbeit oder für Sport an der frischen Luft verlassen werden. 

 

Verlängerung der Maßnahmen bis 19. April

Die Lage sei immer noch ernst, so Söder in der Pressekonferenz. Zwar werden die Maßnahmen nicht verschärft, aber verlängert bis zum 19. April.

"Keine Entwarnung: Es gibt auch jüngere Fälle", so Markus Söder. Nicht nur ältere Personen seien von der Infektion betroffen. Allerdings sei ein leichter Rückgang der Infizierten zu verzeichnen. Ohne diese Maßnahmen gäbe es in Bayern weitere 5 000  Fälle, so der Ministerpräsident. "Es ist wichtig, dass man keine Sorglosigkeit walten lasse."

Eine Maßnahme wie in Österreich, dass jeder bei einem Einkauf im Supermarkt eine Schutzmaske tragen soll, sei aktuell in Bayern nicht geplant. 

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Mehr Material und Personal für das Gesundheitssystem

Laut dem Ministerpräsidenten wird sowohl das Personal als auch das Material aufgestockt. Allein im Bereich Gesundheit gibt es 800 neue Stellen. Das Gesundheitssystem soll im allgemeinen Aufgestockt werden. "Wir brauchen eine Umstellung auf die Notfallkapazitäten" so Söder. Besonders jetzt in der Notfallwirtschaft. 

Die Maßnahmen seien notwendig, auch wenn die Beschränkungen für jeden nicht einfach seien, so der Ministerpräsident. "Ich weiß, es ist eine schwere Zeit." Es sei wichtig, diese Herausforderungen zu meistern. "Wir verhindern Tote und wir müssen Leben retten." 

 

Aiwanger: Keine Engpässe in der Versorgung

Die bayrische Wirtschaft wird ihrem Versorgungsanspruch gerecht. "Es wird keine Engpässe geben", so Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Sowohl im Lebensmittel- als auch im Treibstoffbereich werde es keine Engpässe geben. 

 

Eine Tonne Desinfektionsmittel täglich

Über 10 000 Masken werden aktuell von der bayrischen Unternehmen produziert. 1000 Liter Desinfektionsmittel werden den Landratsämtern täglich zur Verfügung gestellt. Das entspreche eine Tonne täglich. 

Aktuell werde auch an einem Corona-Schnelltest gearbeitet, so Aiwanger. Nach wenigen Minuten soll das Ergebnis bereits feststehen. Das sei weltweit noch nicht möglich. "Die bayrische Wirtschaft steht. Die Versorgung ist gesichert", so der Wirtschaftsminister. Es sei geplant, dass es Anfang Mai einen ersten Corona-Schnelltest in Bayern gibt. 

 

Herrmann: Die Demokratie macht keine Pause

"Auch in Krisenzeiten ist es wichtig, dass die Demokratie keine Pause hat", so Innenminister Joachim Herrmann bei der Pressekonferenz. Deshalb gelte ein großer Dank an alle Helfer, die eine Stichwahl am vergangenen Sonntag möglich gemacht haben. 

"Die allermeisten Bürgerinnen und Bürger beachten unsere Ausgangsbeschränkungen", so Herrmann. Aber es gebe auch einige, die sich nicht an die Beschränkungen halten. 

 

Herrmann: Bewohner der Ankerzentren infizierten sich in Bayern 

In mehreren Ankereinrichtungen habe es in den vergangenen Wochen mehrere Infektionen geben, so Herrmann. Allerdings sei die Durchschnittsbelegung in den Räumen zurückgegangen und es könnten so entsprechend die Personen räumlich besser getrennt werden. Die Mehrzahl der Infizierten in den Ankerzentren habe sich in Bayern infiziert.  

 

Huml: "Leider ist die Lage weiterhin ernst" 

Die stationäre Versorgung soll weiter ausgebaut werden. So sollen entsprechend Rehakliniken Platz für Infizierte bereitstellen. "Die Unterbrechung der Infektketten ist ein maßgeblicher Schritt", so die Gesundheitsministerin Melanie Huml. "Ich kann nur sagen: Es ist wichtig die Maßnahmen fortzufahren", so Huml. Jede Region soll in der kommenden Woche ein Konzept für mögliche Hilfskrankenhäuser vorlegen. 

Im Moment gebe es in ganz Bayern noch keine Betten-Engpässe in den Krankenhäusern, so Huml. Dennoch werde aktuell an einem Plan über mögliche Verlegung der Patienten in andere Region gearbeitet. 

 

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Samantha Meier