Emetzheim (EK) Der Generationswechsel bei den Fußball-Schiedsrichtern im Kreis Neumarkt
Markus Kemether folgt auf Hans Jäger

Neuer Obmann bei der Schiedsrichter-Gruppe Jura-Süd – Schlussworte des ehemaligen Funktionärs lassen aufhorchen

13.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:05 Uhr

Führungswechsel bei der Schiedsrichter-Gruppe Jura Süd: Der langjährige Obmann Hans Jäger (Dritter von rechts) übergab das Zepter an Markus Kemether (Zweiter von links). Der neuen Führungsriege gehören auch Jonas Lux, Uwe Wichmann und Florian Kleemann (von links) an - Foto: Uwe Mühling

Emetzheim (EK) Der Generationswechsel bei den Fußball-Schiedsrichtern im Kreis Neumarkt/Jura ist komplett. Nachdem die Gruppen Jura Nord und Neumarkt ihre Führungsmannschaften bei den Neuwahlen bereits kräftig verjüngt hatten, zog nun auch die Gruppe Jura Süd nach.

Mit 91 Ja- und nur einer Gegenstimme wählten die Unparteiischen wie erwartet Markus Kemether zum neuen Obmann.

Kemether stammt aus Unterhöhberg (Gemeinde Haundorf), pfeift für den FC Kalbensteinberg und hat mit seinen 38 Jahren bereits 1600 Einsätze für die Süd-Gruppe geleistet. Beruflich ist Kemether als kaufmännischer Angestellter tätig. In seiner Freizeit war er bislang schon als stellvertretender Obmann aktiv, nun tritt er die Nachfolge von Hans Jäger (65) an. Der seit 1998 amtierende Schiri-Chef hatte sich nicht mehr zur Wahl gestellt und das auch schon frühzeitig bekanntgegeben. Mit dem Ausscheiden von Hans Jäger gehe eine „Ära zuende“ stellte Bezirksschiedsrichterobmann Gerhard Pech fest. Und zwar nicht nur im Jura Süden sondern auch im gesamten Gebiet Neumarkt/Jura, wo der Stock-heimer zuletzt auch Kreisobmann der Referees war.

Für sein langjähriges Engagement und seine „hervorragende“ Arbeit an der Spitze der 256 Mitglieder zählenden Gruppe erhielt „Hanni“ Jäger viel Lob – nicht nur von Gerhard Pech, sondern auch vom ebenfalls scheidenden Kreisspielleiter Anton Pfahler sowie von seinem Nachfolger: Markus Kemether überreichte einen Geschenkkorb und kündigte zugleich an, dass eine gesonderte Ehrung für Hans Jäger noch folgen werden.

Die Jahreshauptversammlung der Süd-Schiris in Emetzheim lief, wie man so schön sagt, harmonisch und reibungslos ab – wären da nicht die Schlussworte von Hans Jäger gewesen. Er empfahl seinem Nachfolger zum einen immer ein offenes Ohr für alle Vereine zu haben, warnte aber zugleich vor, so wörtlich, „Scheinheiligkeit, Feigheit, Lügen und Intrigen“ und einigen weiteren Negativpunkten im Bayerischen Fußball Verband (BFV). Da wollte der scheidende Obmann offenbar noch etwas los werden und zum Abschied ziemlich laut Servus sagen.

Kurz zuvor hatte Markus Kemether sein neues Führungsteam vorgestellt. Der Obmann wurde als einziger gewählt (per Handzeichen übrigens), seine Vorstandskollegen darf er berufen. Sie müssen allerdings noch vom BFV abgesegnet werden, was als reine Formsache gilt. Als Stellverteter stehen Kemether Florian Kleemann und Uwe Wichmann zur Seite. Als Lehwart fungiert Jonas Lux (unterstützt von Roman Müller und Jonas Straßner).

Als Schiedsrichter-Einteiler fungieren Kemether, Straßner, Felix Baumgartl, Hermann Reif und Michael Scharping. Weitere Aufgaben werden federführend wie folgt betreut: Vergnügungswart (Jonas Straßner), Seniorenbeauftragter (Hans Jäger), Homepage (Reinhold Heß, Michael Hertle), Fußballmannschaft: Roland Kral, Schiri-Zeitung: Uwe Wichmann; Förder- und Beobachtungswesen sowie Neulinge (Florian Kleemann).

Mit dieser Truppe will Markus Kemether zwar „nicht alles besser, manches aber anders machen“. Er stellt den Teamgedanken in Vordergrund. Dieser könne sich beispielsweise darin ausdrücken, dass junge Referees den älteren Schiris bei der Einführung des Elektronischen Spielberichtsbogens (ESB) unterstützen.

Der neue Süd-Vorsitzende setzt verstärkt auf die Zuammenarbeit mit den beiden anderen Schiedsrichterguppen im Kreis, die von Dr. Sven Laumer (31, Jura Nord) und Oliver Johannes (38, Neumarkt) geführt werden.

Gemeinsame Lehrmaßnahmen – unter anderem im Fördersystem oder auch bei Gemeinschaftsveranstaltungen mit prominenten Gastreferenten – hält er perspektivisch gesehen für sehr wichtig. Grundsätzlich bat Kemether um die übliche 100 Tage Eingewöhnungszeit, wobei er sich einen schönen Versprecher in Form von „100 Jahren“ leistete. Bei der Wahl zum Kreisobmann am 28. Februar, so der neue Chef des Südens, werde man den „Wunschkandidaten“ Sven Laumer aus dem Jura Norden unterstützen.

Bei der Tagung im neuen Schiedsrichter-Lokal in der Emetzheimer „Rockenstube“ stand auch der Bericht von Hans Jäger im Mittelpunkt.

Dabei verwies er auf den Rückgang bei der Zahl der Schiedsrichter und der geleiteten Spiele im Jura Süden (siehe auch nebenstehenden Kasten mit den entsprechenden Zahlen) und bedankte sich bei allen, die ihn unterstützt haben.

Neben knapp 100 Süd-Referees waren auch zahlreiche Ehrengäste aus dem Schiedsrichterwesen sowie aus der Kreisspielleitung bei der Tagung vertreten. Auch der ehemalige Bezirksvorsitzende Uwe Kunstmann aus Treuchtlingen, der für die Süd-Gruppe über 1500 Spiele geleitet hat, war dabei. Zudem war Hans Gempel zu Gast und nutzte als Vorsitzender der Eintracht Kattenhochstatt die Gelegenheit, seinen über 800 Mitglieder zählenden Verein und dessen viele Aktiviäten vorzustellen.