Pörnbach
Markus Gastl kommt

04.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:16 Uhr

Pörnbach (PK) Markus Gastl kann wohl mittlerweile zu Recht als "Star der Naturschutzszene" bezeichnet werden.

2018 erhielt er außerdem die höchste Auszeichnung, die ein Bundesland für die Verdienste um den Naturschutz vergeben kann: die Bayerische Staatsmedaille. Er gastiert für einen Abend im Gasthof Bogenrieder in Pörnbach - nämlich am Freitag, 12. April, um 19 Uhr. Der Eintritt zum Vortrag ist kostenlos. Organisiert hat den Vortrag der Bund Naturschutz, Ortsgruppe Reichertshofen unter Leitung von David Seifert.

Begonnen hat alles vor über zwölf Jahren, nach einer zweijährigen Reise durch die USA, von Feuerland nach Alaska. Am Ziel angekommen und noch überwältigt von den positiven wie negativen Eindrücken von Naturschönheit und -zerstörung verspricht Markus Gastl sich und der Welt, etwas für die Erhaltung der Vielfalt und Schönheit der Natur zu tun.

Er kauft sich nach seiner Ankunft zu Hause 7500 Quadratmeter Grund, damals eine sogenannte Fettwiese. Er lernt, dass auf nährstoffreichen Böden nur maximal 90 Pflanzen wachsen können. Eine viel höhere Vielfalt und damit deutlich mehr Artenreichtum versprechen magere Standorte, wie es sie heute nur noch in Naturschutzgebieten oder im Hochgebirge gibt. Wild entschlossen lässt Markus daraufhin 35 Lkw-Ladungen "guten Boden" von seinem neu erworbenen Grundstück abtragen und durch mageres Substrat ersetzen.

Markus Gastl entwickelte deshalb das "Drei-Zonen-Modell", das die beiden großen Bewegungen Naturgarten und Permakultur zu einem Modell vereint. Dieses soll Vielfalt und Natur in die Gärten zurückbringen. Sein Modell nutzt ökologische Kreisläufe und schafft so ein in sich stimmiges und geschlossenes System eines "Gartens im natürlichen Gleichgewicht". So ein Garten wird aber nicht der Natur überlassen und wuchert zu - im Gegenteil: Der Drei-Zonen-Garten steht für Vielfalt, Schönheit und Nutzen. Laut Markus Gastl macht es auch nur so Sinn.

Der Aufbau einer Gartenfläche kann laut Gastl beispielsweise in konzentrischen Kreisen angeordnet sein. Von außen nach innen: Tiere leben in der ersten Zone, der sogenannten Puffer-Zone mit einer Hecke aus heimischen Beerensträuchern und Obstbäumen. Im Inneren des Gartens folgt eine abgemagerte Fläche als Blühwiese, die "Hotspot-Zone" mit heimischen Blumen und Wildkräutern. Im Zentrum des Grundstücks, nahe am Haus gelegen, wächst ökologisch angebautes Gemüse nach Permakultur-Prinzipien.