Marktrat stimmt gegen Ausweitung der Pferdepension

13.12.2007 | Stand 03.12.2020, 6:16 Uhr

Ausweitung gestoppt: Eine Absage erteilte der Marktrat an Franz und Friederike Binder, die ihr landwirtschaftliches Anwesen bei Mendorf um eine dritte Koppel vergrößern wollten. Einer Nutzungsänderung der Gebäude für eine Pferdepension stimmte das Gremium allerdings zu. - Foto: Binder

Altmannstein (DK) Der Marktrat Altmannstein sprach sich in seiner jüngsten Sitzung deutlich gegen eine Ausweitung des Reiterhofes bei Mendorf aus. Dafür stimmte das Gremium einer Nutzungsänderung zu, dass die landwirtschaftlichen Gebäude für eine Pferdepension genutzt werden können.

Wenn auch die endgültige Entscheidung beim Landratsamt liegt, will der Marktrat keine weitere Koppel und auch keine Brücke dorthin. Auch dürfen die Pensionspferde keine Flur- oder Waldwege benutzen. Eine Nutzungsänderung in eine Pferdepensionshaltung wird aber befürwortet.

Zur längeren Debatte kam es bei der Behandlung des Bauantrages von Franz und Friederike Binder aus Ingolstadt. Sie stellten einen Antrag auf die Umnutzung landwirtschaftlicher Gebäude zu einer Pensionspferdehaltung sowie den Bau einer Unterstellhalle und Ausweisung einer weiteren Pferdekoppel ("Koppel 3") samt Brücke über den Seegraben. Mit der Brücke wäre die zweite Koppel mit der vorgesehenen dritten Koppel verbunden worden. Eine Pferdehaltung besteht dort seit einiger Zeit, nur musste eine neue Planung vorgelegt werden.

Das Thema ist schon länger vakant: Nachdem die Pferdekoppel und die Reitplätze im Außenbereich – es handelt sich um den früheren Aussiedlerhof – baurechtlich genehmigungspflichtig sind, wurde bereits in der Marktgemeinderatssitzung im Juni 2005 dem damaligen Bauplan nur unter bestimmten Auflagen zugestimmt. So sollte die Zufahrt, vor allem von Lkw, nur über die vorhandene Hof-einfahrt von der Gemeindeverbindungsstraße in Richtung Steinsdorf aus erfolgen und die Pferde die Flur- und Waldwege nicht benutzen. Da der Bauplan vom Landratsamt nicht genehmigt wurde, musste ein neuer eingereicht werden.

Dieser enthält zusätzlich den Antrag für eine neue Unterstellhalle sowie einer zusätzlichen Koppel samt erwähnter Brücke. Das rief den Mendorfer Marktrat Konrad Meier (CSU) auf den Plan: "Jetzt ist eingetreten, was ich damals schon befürchtet hatte, es ist eine Art Gewerbebetrieb daraus geworden." Auf allen Wegen sei geritten worden und seiner Meinung nach wäre auch "teilweise schwarz gebaut" worden, wie er sagte.

Mit einer weiteren Koppel würde die Zahl der Pferde sicherlich steigen. "Ich kann die Genehmigung aus meiner Sicht nicht gut heißen", sagte er. Auch monierte er: "Der Umnutzungsantrag ist schon teilweise vollzogen." Deshalb forderte er, einer zusätzlichen Erweiterung Einhalt zu bieten.

Bedenken der Landwirte

Bürgermeister Adam Dierl (CSU) fügte dazu an, dass man sich dem damals befürworteten Antragsumfang nicht entziehen könne. Entweder bleibe es beim Bestand oder es komme die Erweiterung dazu; darüber gelte es abzustimmen. Die Bedenken der betroffenen Landwirte sehe er durchaus und nehme er auch ernst, sagte der Rathauschef. Meier blieb bei seinem Standpunkt: "Es handelt sich um Pensionspferde. Das ist meiner Ansicht nach ein Gewerbe und das geht für mich eindeutig zu weit." Josef Wagner (CSU/PW) votierte ebenfalls gegen eine Ausweitung, "soll der Status quo" befürwortet werden. Was ihm nicht passte war, dass die "Koppel 3" bis fast an die Kreisstraße reichen würde. Diese "Koppel 3" hätte alleine annähernd eine Größe gehabt wie das bisherige Areal.

Die Abstimmung im Marktrat war am Ende deutlich. Bei einer Gegenstimme, der von Konrad Meier, wird seitens des Marktrates der Umnutzung landwirtschaftlicher Gebäude zu einer Pferdepensionshaltung sowie dem Neubau einer Unterstellhalle unter der Voraussetzung zugestimmt, dass alle umliegenden landwirtschaftlichen Wege von Reitern nicht benutzt werden dürfen und die Anfuhr von Stroh mit Lkw nicht über landwirtschaftliche Wege erfolgen darf, sondern ausschließlich von der Steinsdorfer Straße aus direkt auf die Hofstelle über die dortige Zufahrt erfolgt.

Dies wird als Auflage in den Baugenehmigungsbescheid aufgenommen. Die Brücke über den Seegraben und eine weitere Koppel wird vom Marktrat nicht befürwortet.