Kösching
Markträte kritisieren "explodierende Kosten"

Keine Zustimmung für Umbau des Kindergartens Schlehenstein in Kösching und Projekt der Feuerwehr Kasing

18.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:49 Uhr
Der Kindergarten Schlehenstein in Kösching kann vorerst nicht umgebaut werden. Der Grund: Einigen Markträten ist die Maßnahme zu teuer. In der jüngsten Sitzung wurde Kritik laut. −Foto: Frühmorgen

Kösching (DK) Der Köschinger Marktrat verweigerte in seiner Sitzung am Donnerstagabend Bürgermeisterin Andrea Ernhofer (SPD) die Projektgenehmigung für den geplanten Umbau des Kindergartens Schlehenstein und für das Projekt der Feuerwehr Kasing.

Der Grund für die Ablehnung waren die nach Ansicht von CSU- und UW-Markträten "explodierenden Kosten" bei den beiden Baumaßnahmen.

Am Köschinger Kindergarten Schlehenstein soll das bestehende Gebäude erneuert und ein Anbau errichtet werden; auch eine energetische Sanierung ist geplant. Die Gesamtkosten sollen nach Berechnungen des beauftragten Planungsbüros rund 758000 Euro betragen, teilte Ernhofer mit. Zu diesen Ausgaben kämen noch die Kosten für die bereits beschlossene Neugestaltung der Außenanlagen in Höhe von rund 400000 Euro.

Die Investitionen von insgesamt 758000 Euro waren dann einigen Marktgemeinderäten doch ein bisschen zu hoch. "Die Maßnahme am Kindergarten ist das Ergebnis eines Ganztagsbetreuungskonzepts mit dem Ziel, eine vernünftige Mittagsbetreuung anbieten zu können", erläuterte die Rathauschefin.

Die lange Diskussion eröffnete der UW-Fraktionsvorsitzende Jörg Semmler. Die Unabhängigen Wähler stünden dem Projekt grundsätzlich positiv gegenüber, aber die Kosten müssten reduziert werden. "Wir haben im Juli 2017 einmal von Kosten in Höhe von 350000 Euro gesprochen" erinnerte Semmler. Ernhofer entgegnete, dass diese Kosten nur für den geplanten Anbau berechnet worden seien. "Zudem waren in diesem Betrag das Architektenhonorar und die Steuer noch nicht enthalten. " Beim Umbau im bestehenden Gebäude kämen für die Sanierung der Sanitäranlagen, die Erneuerung der Heizungsanlage und die Entwässerungsanlagen noch einmal rund 277000 Euro dazu. Einen Teil dieser Maßnahmen habe die Kindergartenaufsichtsbehörde angemahnt.

CSU-Fraktionschef Andreas Schieferbein gab zu bedenken, dass beim bestehenden Gebäude "das Raumkonzept nicht mehr den Anforderungen einer modernen Kindertageseinrichtung entspricht". Die CSU-Fraktion fordere einen Neubau am bisherigen Standort - und das alte Gebäude könnte dann umgenutzt werden. Weiter wies Schieferbein auf die jetzt schon "sehr angespannte Verkehrssituation beim Bring- und Abholverkehr" hin.

Der Fraktionsvorsitzende der SPD, Dieter Betz, brachte zum Ausdruck, dass sich die Sozialdemokraten für einen Umbau einsetzten.

Der Marktgemeinderat sah sich nicht in der Lage, anhand der vorliegenden Unterlagen einen entsprechenden Auftragsbeschluss zu fassen. Letztendlich bekam die Bürgermeisterin vom Marktrat den Auftrag, zusammen mit dem Architekten die Kostenberechnung noch einmal zu durchforsten und dem Gemeinderat ein entsprechendes Einsparpotenzial vorzuschlagen.

Beim Feuerwehrhaus in Kasing sollen ein neuer Lagerraum (Kalthalle), ein Büroanbau und eine Eingangsüberdachung errichtet werden. Im bestehenden Gebäude sollen die Heizung und Sanitäranlagen saniert werden. Die Gesamtkosten betragen nach der aktuellen Berechnung derzeit rund 374000 Euro.

Auch hier sorgten die Kosten für eine intensive Debatte. Alle Fraktionen waren sich einig, dass für die Feuerwehr Kasing Investitionen nötig seien. UW-Sprecher Semmler bemängelte aber die hohen Kosten von 117000 Euro für die Kalthalle. Wir haben jetzt für dieses Projekt das dritte Planungsbüro beauftragt. Und bei jedem Wechsel seien die Kosten gestiegen, war von vielen Marktgemeinderäten zu hören.

Außerdem wurde der Bürgermeisterin der Vorwurf gemacht, dass der vor Kurzem ausgeschiedene Kommandant und der neue Kommandant nicht in die Planung und die Planungsgespräche mit den Architekten einbezogen worden seien. Diese Kritik wies die Rathauschefin ganz energisch zurück: "Die jeweiligen Kommandanten waren in die Planung zu jeder Zeit miteinbezogen. "

Einen Beschluss zur Projektgenehmigung fasste der Marktgemeinderat ebenfalls nicht. Die Bürgermeisterin und die Rathausverwaltung müssen nun zusammen mit dem Planungsbüro und der Feuerwehr Kasing noch einmal entsprechende Gespräche mit dem Ziel über die unbedingt notwendigen Baumaßnahmen führen. Weiterer Bericht aus der Sitzung folgt.