Ingolstadt
Markthalle statt Leerstand

IN-City-Vorsitzender Thomas Deiser nennt drei mögliche Standorte für das Projekt in Ingolstadt

16.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:51 Uhr
Drei Objekte hat IN-City-Vorsitzender Thomas Deiser für eine Markthalle im Auge: das einstige Salamander-Haus... −Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Aus dem Abendmarkt in der Innenstadt ist nichts geworden. Jetzt liebäugelt die CSU-Fraktion im Stadtrat mit einer Markthalle - aber offenbar nicht nur sie. Ein entsprechender Prüfungsantrag ging in der jüngsten Stadtratssitzung jedenfalls durch.

In den vergangenen Jahren, so IN-City-Vorsitzender und Stadtrat Thomas Deiser, seien immer wieder "interessante Markthallenkonzepte auf betriebswirtschaftlicher Form entwickelt worden". Leerstandsimmobilien wurden von Gewerbevereinen, Wirtschaftsförderern oder auch vom Stadtmarketing an- und an Händler untervermietet. Ein gutes Beispiel dafür sei die Markthalle in Coburg. Nachdem auch die Ingolstädter Wirtschaftsförderung inzwischen Erfahrungen im Bereich des Leerstandsmanagements sammeln konnte, regt die CSU-Fraktion an, "dass die IFG zusammen mit IN-City eine geeignete Immobilie kauft oder anmietet und in dieser Immobilie eine Markthalle nach Coburger Vorbild errichtet", so der Antrag. Eine Schanzer Markthalle sollte wie ein Center geführt werden und freies W-LAN oder kostenloses Parken anbieten. Bis Ende des Jahres soll ein Konzept stehen.
Ein Bekleidungsgeschäft in einer Markthalle in der Ingolstädter Innenstadt? Da winkt Deiser sofort ab. "Mein Vorbild ist das Konstrukt", betont er: Dass also eine städtische Tochter so ein Projekt anstößt und betreibt. "Das wird nicht so wie in Coburg. Das ist ja eher ein kleines Einkaufszentrum." Ein großes Bekleidungsgeschäft gehört für ihn in eine Schanzer Markthalle überhaupt nicht hinein. Eine kleine Boutique könnte sich Deiser aber schon vorstellen. Und ansonsten? Das "klassische" Sortiment: Wurst, Fleisch, Käse, Backwaren, Obst, Wein, Kaffee, Feinkost, Spezialitäten, Schmankerl aller Art. "Auf jeden Fall qualitativ hochwertig und regional", betont der Vorsitzende des Innenstadt-Gewerbevereins. Gastronomie (auch außen) in gewissen Umfang natürlich auch, "aber nicht im Vordergrund". Und dazu Aktionen wie Vorträge, Verkostungen, Schaukochen oder ähnliches. Ein, zwei Pop-up-Stores sollen auch rein.
Die Schanzer Markthalle soll nach Deisers Vorstellungen einen offenen Charakter haben und auf jeden Fall "ein zusätzliches Angebot in die Innenstadt bringen. Wenn nicht, sage ich sofort stopp!", betont Deiser. Auf keinen Fall dürfen bereits ansässige Innenstadtgeschäfte in die Markthalle umziehen. Auch eine Ansiedlung im Körnermagazin, wie schon im Raum stand, oder eine Markthalle an Stelle des Viktualienmarkts, wie vor Jahren einmal diskutiert, kommen für ihn nicht in Frage. "Die Zeiten haben sich geändert." Genauso wenig will Deiser einen Neubau in irgendeiner Form: "Nur ein Leerstand mit einigen hundert Quadratmetern in einer 1a- oder 1b-Lage!" Drei Objekte hat er im Visier: den früheren C&A, das einstige Salamander-Haus sowie Elanza/Strauß Innovation an der Moritzstraße.

Damit das Projekt sich etablieren kann, braucht es auch jemanden, der sich darum kümmert. "So eine Halle muss betrieben werden, nicht nur verwaltet. Und sie muss sich selbst tragen." Ein Centermanager müsste her, wobei der das vermutlich in Teilzeit erledigen könnte. Zu dessen Aufgaben wird es auch gehören, Gespräche mit den künftigen Beschickern zu führen: entweder drei, vier größere Geschäfte, die dann jeweils mehrere Bereiche abdecken, oder zehn bis zwölf Einzelfirmen mit jeweils einem eigenen Sortiment. Auch die künftige Einbindung von IN-City muss noch geklärt werden, genauso wie die gesamte rechtliche Konstruktion. Bis die Markthalle eröffnet, sind wohl noch viele Gespräche erforderlich, wobei Deiser zuversichtlich ist, dass diese "politisch auf weiter Basis begrüßt wird. Und ich gehe davon, aus, dass die Wirtschaftsförderung ihren Teil beiträgt."