Altmannstein
Marktgemeinden besiegeln Partnerschaft

26.05.2010 | Stand 03.12.2020, 3:59 Uhr

Die Partnerschaftstafel, die Bürgermeister Adam Dierl (CSU) stolz präsentiert, zeigt den wohl schönsten Anblick von Altmannstein: Links das Rathaus, rechts die Kirche, dahinter das ehemalige Pflegegerichtsgebäude und über allem thront die Burg. - Foto: Binder

Altmannstein (DK) Eine 130-köpfige Delegation aus der Marktgemeinde Altmannstein macht sich morgen auf den rund 450 Kilometer langen Weg ins österreichische Hüttenberg. Dort soll die Partnerschaft zwischen beiden Gemeinden offiziell besiegelt werden.

17 Jahre gibt es die guten Beziehungen zwischen Altmannstein und Hüttenberg in Kärnten bereits, nun sollen die beiden Kommunen in einer offiziellen Feierstunde ihre Partnerschaft besiegeln. Für Bürgermeister Adam Dierl (CSU) ist das ein guter Grund zur Freude. "Ich bin froh, dass sich die Beziehungen laufend vertieft haben, und nun in eine offiziellen Partnerschaft münden", erklärt der Rathauschef.

Lange Freundschaft

Der Grundstein für die Freundschaft der beiden Gemeinden wurde bereits 1993 gelegt. Damals hatte der in Sollern lebende Künstler Werner Engelmann in Hüttenberg einen tibetanischen Gebetspfad und das dortige Harrer-Museum mitgestaltet. Schon damals kristallisierte sich eine erste Gemeinsamkeit zwischen den beiden Orten heraus, war doch Heinrich Harrer, der Erstbezwinger der Eiger-Nordwand und ein gebürtiger Hüttenberger, wenige Jahre vor seinem Tod auch zu Besuch in Altmannstein. Viel wichtiger waren für die sich anbahnende Partnerschaft jedoch die guten Kontakte, die durch die künstlerische Arbeit Engelmanns entstanden sind. Insbesondere die Freundschaft zwischen den beiden Feuerwehren der beiden Gemeinden waren und sind für die Partnerschaft ein wichtiges Bindeglied.

Im März 1996 beschloss der Marktgemeinderat Altmannstein, die Kontakte mit Hüttenberg zu vertiefen. Verschiedene gegenseitige Besuche haben seither die Freundschaft gefestigt, und schon bald wurde der Ruf nach einer offiziellen Partnerschaft laut. 1997 einigte sich auch der Hüttenberger Gemeinderat darauf, eine Partnerschaft anzustreben, ein Jahr später sprach sich auch der Marktgemeinderat Altmannstein dafür aus, den Kontakt zu pflegen und eine Partnerschaft anzupeilen.

Vor einem Jahr wurde dann der Beschluss gefasst, diese Absicht in die Tat umzusetzen. Und morgen geht es schließlich los: Die Altmannsteiner Delegation fährt nach Hüttenberg. Dabei haben die 130 Abgesandten ein buntes Programm zu absolvieren, denn in dem österreichischen Ort wird ohnehin gefeiert. Am Sonntag findet dort ein Reiftanz mit buntem Rahmenprogramm statt, zu dem tausende Gäste erwartet werden. Erstmals 1608 urkundlich erwähnt, ist der Reiftanz der Hüttenberger Knappen das wohl bekannteste und größte Bergmannsfest Österreichs. Insbesondere Bürgermeister Dierl muss sich in diesem Zuge auf einiges gefasst machen, denn den Abschluss des Reiftanzes bildet traditionell das so genannte Pritschen der Ehrengäste. Sie werden zum Vergnügen der Besucher auf eine Pritschbank gelegt und erhalten dort entsprechend alter keltischer Symbolik drei Klatschenstreiche – für das Wohlergehen während der nächsten drei Jahre, bis zum nächsten Hüttenberger Reiftanz. Neben dem großen Spektakel stehen während des bis Sonntag dauernden Aufenthalts für die Delegation auch noch Museumsbesuche, Gesamtspielproben zahlreicher Blaskapellen und natürlich der offizielle Festakt auf dem Programm.

Grüße vom Landesvater

Es ist nicht das erste Mal, dass Hüttenberger und Altmannsteiner gemeinsam feiern – und es soll auch nicht das letzte Mal werden. In der offiziellen Urkunde heißt es: "Mit der Unterzeichnung dieser Partnerschaftsurkunde vereinbaren die beiden Marktgemeinden, die menschlichen, kulturellen, sportlichen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Kommunen zu fördern." Dabei können die beiden neuen Partnerstädte auf prominente Unterstützung zählen. Denn neben einer Partnerschaftstafel haben die Altmannsteiner auch ein Grußwort des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) im Gepäck.

Darin heißt es: "Ich freue mich, dass die Marktgemeinde Hüttenberg in Kärnten und der Markt Altmannstein in Bayern heuer eine offizielle Partnerschaft eingehen." Des Weiteren geht der Landesvater auch auf die räumliche Entfernung ein: "Offenbar verbindet sie viel mehr, als sie trennt: die Liebe zur eigenen Heimat, die Sympathie für die Heimat der Freunde und eine ausgeprägte Freude an der Musik."

Dieser Meinung kann sich auch Bürgermeister Dierl nur anschließen. Er fordert "alle Bürgerinnen und Bürger, Vereine, örtlichen Institutionen und vor allem die Jugend auf, an dieser Partnerschaft aktiv mitzuwirken."