Markantes Etappenziel bei 1,4 Millionen-Projekt

09.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:35 Uhr

Über einen Guatl-Regen konnten sich die kleinen Besucher der Feier freuen. Manche hatten vorausschauend gleich ein Tüte mitgebracht.

Geisenfeld (kog) Allzu lange müssen die Geisenfelder nun nicht mehr warten auf ihr neues Pfarrheim, das viele – wenn auch nicht alle – Raumprobleme in der Stadt lösen wird. Mit dem Richtfest am Freitagnachmittag wurde bei dem 1,4-Millionen-Projekt ein markantes Etappenziel erreicht.

Zu der "Hebauf"-Feier erschienen waren neben den Chefs und Beschäftigten der am Bau beteiligten Firmen auch Architekt Hans Siegmüller, Stadtpfarrer Thomas Stummer, Kirchenpfleger Ludwig Rößler, PGR-Sprecherin Gabriele Bachhuber, einige weitere Stadträte sowie mehrere Dutzend Pfarrangehörige. Die kleinen unter diesen konnten sich am Ende dann auch über einen Guatl-Regen freuen – wobei es aufzupassen galt, weil von oben zwischendurch auch ein bisserl was Nasses kam.

In seinem Richtspruch ließ Zimmerermeister Karl Steinberger den beschwerlichen Weg bis zur jetzigen Hebauf-Feier in launigen Reimen Revue passieren: "Man möcht’s ja wirklich gar net glam, wie viele Ämter da mitzureden ham: Landratsamt und Ordinariat, der Denkmalschutz steht auch parat, Städteplaner, Umweltschützer, Kreisheimatpfleger, bischöflicher Finanzminister, Stadtverwaltung. Bauausschuss, und, und, und – aber iaz is Schluss!"

Der Zimmermeister erinnerte daran, dass der Abriss des einsturzgefährdeten Pfarrstadels an der Stelle des jetzigen Neubaus auch schon wieder fünf Jahre zurückliegt. Bis zu einer schließlich von allen Seiten gebilligten Planung gingen weitere vier Jahre ins Land: "Es gab wieder Gespräche hin und her, des Pfarrers Nerven litten sehr", reimte Steinberger.

Dies habe dann auch für den Kirchenpfleger gegolten, als man entdeckte, dass am Rohbau ein Fenster vergessen worden war, plauderte der Zimmerermeister aus dem Nähkästchen: "Des hat ned amoi da Rößler g’spannt, weil beim täglichen Foto immer das Mörtelsilo im Wege stand".

Natürlich ist der kleine Lapsus längst behoben, und schon in etwa drei Wochen sollen alle Fenster- und Türstöcke eingebaut sein. Bis zum Spätherbst soll der Rohbau komplett eingedeckt sein und über den Winter sind die gesamten Installationsarbeiten im Inneren vorgesehen.

Mit einer Inbetriebnahme rechnen die Verantwortlichen im Frühsommer 2010, wobei der große Pfarrsaal dann auch von der Stadt genutzt werden darf. Der Entwurf für eine entsprechende Nutzungsvereinbarung wurde im Rathaus mittlerweile aufgesetzt und dem Pfarramt übermittelt. Laut Pfarrer Stummer werde sich die Kirchenverwaltung in ihrer nächsten Sitzung damit befassen.

Wie berichtet, hatte der Geisenfelder Stadtrat seine Zustimmung zu einem städtischen Zuschuss von 30 000 Euro an den Abschluss einer solchen Nutzungsvereinbarung geknüpft, in der eine Mindestzahl an städtischen Veranstaltungen, die hier stattfinden dürfen, festgeschrieben wird.