Wolnzach
Maria und Bernadette in neuem Glanz

Figuren restauriert und erneuert: Hüller Lourdeskapelle ist im Mai zum stillen Gebet geöffnet

04.05.2021 | Stand 07.05.2021, 3:34 Uhr
Die Figur der Maria wurde aufwendig restauriert, die der Bernadette ist komplett erneuert. −Foto: Gesellschaft für Hopfenforschung

Hüll - Der Mai ist der Monat der Marienverehrung, gerade in Coronazeiten braucht es Kraftorte, die für Zuversicht stehen. Ein solcher ist die kleine Lourdeskapelle in Hüll, die einerseits wegen ihrer Geschichte Symbol der Hoffnung ist, andererseits heuer noch mehr denn je auch optisch einen Besuch lohnt: Die Figuren der Maria und der Bernadette wurden restauriert beziehungsweise komplett erneuert.

Den ganzen Mai über haben Bittsuchende und Interessierte die Möglichkeit, die Anfang des vergangenen Jahrhunderts errichtete, neugotische Kapelle zu besuchen. Die aufwendige und sehr gelungene Restaurierung der Marienfigur war Herzensangelegenheit für den ehemaligen Präsidenten der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) Jakob Opperer. Die Figur der Heiligen Bernadette, die durch Witterung und Hochwasserschäden bereits stark beschädigt war, wurde komplett erneuert - und zwar von der Hüllerin Sabine Ackstaller und ihrem Mann Moritz Schweikl. Die beiden Künstler haben die Figur der Bernadette, der als Kind die Muttergottes in Lourdes erschienen ist, sehr schlicht und umso eindrucksvoller dargestellt. "Dafür sagen wir allen einen herzlichen Dank", heißt es vonseiten des Hopfenforschungszentrums. Auch die Kapelle und ihre Entstehungsgeschichte stehen dafür, dass man nie die Hoffnung aufgeben sollte, sondern dass Vertrauen und Zuversicht lohnen: Die Kapelle wurde im Jahre 1909 von der damaligen Besitzerin der heutigen Busch-Farm, Katharina Felsl, errichtet. Die Gutsbesitzerin war nach der Rückkehr von einer Wallfahrt nach Lourdes von einem schweren Beinleiden geheilt worden. Berichten zufolge soll Katharina Felsl zuvor so schwach gewesen sein, dass sie bei einem Wohnhausbrand im Jahre 1905 das Haus nicht selbstständig verlassen konnte und beinahe in den Flammen umgekommen wäre. Die Felsls waren die letzten Herrschaften auf dem Hüller Gut, ehe es 1926 in den Besitz der Gesellschaft für Hopfenforschung und dann 1988 an Anheuser Busch überging. Da sich die Kapelle auf der anderen Straßenseite befindet, ist sie jedoch bis heute Eigentum der Gesellschaft für Hopfenforschung. Die Kapelle ist für das stille Gebet geöffnet, das Hopfenforschungsinstitut lädt ein, gerade vor dem Hintergrund der Corona-Krise vor dem geschmückten Altar zur Ruhe zu kommen.

WZ